Kaunis Kuolematon - Syttyköön Toinen Aurinko

Review

Es ist schon eigenartig. Egal welche finnische Band, die dem melodischen Death Metal zugeneigt ist man rezensiert – irgendwie landet man immer bei Tuomas Saukkonen (WOLFHEART). Auch KAUNIS KUOLEMATON aus Hamina sind da keine Ausnahme. Die Verbindung zu Herrn Saukkonen ist hier Gitarrist und Sänger Mikko Heikkilä, der in diversen Projekten (u.a. BLACK SUN AEON, ROUTASIELU) bereits den Klargesang übernahm und erst dieses Jahr auf der neuen DAWN OF SOLACE zu hören war. Geht der Stil auf dem neuen Album „Syttyköön Toinen Aurinko“ also erwartungsgemäß ebenfalls in die Richtung der genannten Formationen?

KAUNIS KUOLEMATON – Starker Gothic-Einschlag

Sieht man davon ab, dass sämtliche Songs auf Finnisch eingesungen bzw. eingebrüllt wurden, sind die Parallelen sowohl im Titelsong als auch im nachfolgenden „Hautajaiset“ unüberhörbar. Klassischer melodischer Finnentod, wie ihn mittlerweile eine ganze Menge Bands spielen. Durchaus hart, gleichzeitig aber auch melancholisch und unter starkem Keyboard-Einsatz. Wirkliche Highlights sind beide Songs allerdings nicht, eher solide Genre-Kost, wenn auch in „Hautajaiset“ der Einsatz von hohen Black-Metal-Screams und Klargesang für einige Auflockerung sorgt.

Wirklich gut sind KAUNIS KUOLEMATON immer dann, wenn es richtig episch wird, die ganz großen Melodien ausgepackt werden. Klar, das Kitsch-O-Meter schlägt dabei bisweilen heftig aus, dennoch bleiben die Kompositionen schlüssig und der teilweise recht starke Gothic-Einschlag steht der Band durchaus gut zu Gesicht. Kein Wunder eigentlich, zockten doch drei Mitglieder vorher in der mittlerweile aufgelösten Gothic-Metal-Kapelle SINAMORE.

Die eigentlichen Highlights auf „Syttyköön Toinen Aurinko“ befinden sich folglich in der zweiten Hälfte des Albums, die ordentlich an Dramatik zulegt. Ganz besonders in „Kylmä Maa“ zeigt sich die gesamte Band in Höchstform. Shouter Olli Saakeli Suvanto kann hier mit wütenden, klirrend kalten Screams genau so überzeugen, wie mit gelungenen tiefen Growls. Das hymnische Finale kommt schließlich einer Erlösung gleich. Auch „Kuolevan Surun Alla“ und „Paha Ihminen“ können noch einmal mit epischen Melodiebögen aufwarten, die sich sofort im Gehörgang fest fräsen, bevor „Hyvästi“ zum Ende hin noch einmal für einen kleinen Zuckerschock sorgt, der aber durchaus in das große Ganze passt.

In seiner eigenen kleinen Nische – „Syttyköön Toinen Aurinko“

Böse Zungen mögen behaupten, dass man wenn man eine der aktuellen finnischen Melo-Death-Bands gehört hat, eigentlich alle kennt. Natürlich gibt es unüberhörbare Parallelen zwischen den einzelnen Kapellen, bei denen sich auch das Personal des Öfteren unterscheidet. KAUNIS KUOLEMATON können sich auf „Syttyköön Toinen Aurinko“ dennoch ein Stück weit ihre eigene kleine Nische erarbeiten, klingen deutlich Gothic-lastiger als Beispielsweise WOLFHEART.

Tatsächlich kann man den Fünfer um Mikko Heikkilä wohl irgendwo zwischen den zuletzt genannten und SWALLOW THE SUN verorten, die ihren modernen Death Doom ja ebenfalls gerne mit Gothic-Elementen anreichern. KAUNIS KUOLEMATON gehen allerdings deutlich härter zu Werke als Mikko Kotamäki und Co., haben mit den finnischen Lyrics außerdem einen gewissen Exoten-Bonus. „Syttyköön Toinen Aurinko“ ist vielleicht kein Jahres-Highlight, aber für alle Fans des typischen Finnen-Sounds unbedingt empfehlenswert.

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28.11.2020

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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