Lavatch - Mammoth Of Cold Souls

Review

Keine der Bands bei Ampire hat ihre Daseinsberechtigung auf dem Flohmarkt erstanden, soviel steht fest. LAVATCH gehören mit ihrem zweiten Longplayer „Mammoth Of Cold Souls“ auf jeden Fall in die Kategorie „Gibts nicht zweimal“. Überaus präzise agiert der Kölner Fünfer, überlegt, bedacht im Arrangement und doch immer ein wenig zerstörerisch in der Songstruktur.

„The Modern Dinosaur“ eröffnet das Album und zeigt gleich was passieren kann, wenn LAVATCH fünf bis acht geniale Ideen in einen 2 1/2 Minuten Song packen. Hausbacken ist was anderes. Jeder der NORMA JEAN auch gerne zum Einschlafen hört, sei hiermit herzlichst eingeladen, ne knappe halbe Stunde Mittagsschlaf zu halten. Im Klartext heißt das: LAVATCH brühen sich ihre auf den ersten Blick so undurchsichtige Soundsuppe aus so vielen kleinen einzelnen Zutaten zusammen, dass man schon ein paar Durchläufe braucht, bis „Mammoth Of Cold Souls“ im Ohr zündet.

Bis zur Mitte des Albums wird einem so schnell kein Luftholer erlaubt, bis dann mit einem anderthalb minütigen Interlude die ganze Dramatik der restlichen Stücke nochmal eine andere Bedeutung bekommt. Danach prescht „We Are The Energy“ ohne Vorwarnung in die Gehörmuschel und „Frostbite“ zeigt einem danach die kalte Schulter, wenn man meint, man könnte sich LAVATCH „zurechtstutzen“ auf irgendeine normale Hardcore-Band.

Wie auch ihre Labelkollegen von LEFT ME BREATHLESS schaffen es LAVATCH, sich einen eigenen Kosmos zu kreieren, der selten die Sternbilder der einschlägigen Hardcore-Gefilde zeigt. Ernst ist es den Mannen um Shouter Marco mit Sicherheit. Wir reden hier über intelligente Musik mit Texten, die weder Phrasen dreschen noch anbiedern wollen.

Einziger Knackpunkt, wenn man denn einen suchen möchte, wäre das fehlen des einen Songs, der alle Grenzen sprengt. Aber wir haben ja erst 2011. Alles in allem nette Sache das, auch wenn man nicht auf Kölner Karneval steht. Denn LAVATCH sind in wenigen Wochen auf Tour. Bis dahin gibt’s keinen Mittagsschlaf.

08.09.2011

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