Loss of Resistance - Born Into The Cold

Review

LOSS OF RESISTANCE kommen aus Bad Kreuznach, spielen Melodic Death Metal und schaffen es mit „Born Into The Cold“, vier Jahre und gefühlte 20 Memberwechsel (na gut, ich übertreibe ein klein wenig, aber das ist Underground mann) nach der Gründung der Band, ihre erste Demo ans Licht der Welt zu tragen.

Die beginnt mit einem etwas mystisch und an „The Ring“ erinnerden Intro, das in seiner holprigen Aufmachung noch recht deutlich den Amateurstatus der Band offenbart. Macht aber nichts, das Ding ist zum Glück recht kurz und leitet umgehend in den ersten Track „Skulled Circle“ über.

Der Melodic Death des Fünfers, das wird schnell deutlich, ist eher in der gemächlichen Ecke anzusiedeln. Ein ganz passendes Tempo an der Double Bass und gut verdauliche Leads, die aber soundmäßig etwas saftlos rüber kommen und damit zu sehr in den Hintergrund treten. Das eigentliche Songgerüst baut dann über die vollen fünfeinhalb Minuten auf Powerchord-Geschreddere, das leider nicht sonderlich inspiriert oder abwechslungsreich wirkt. Auch die kleinen musikalischen Breaks zwischendrin riechen alles Andere als frisch und viel zu gemählich, hier fehlt es einfach an Kraft.

Das hingegen hat vorallem die stimmliche Umsetzung, die man deshalb lobend hervorheben darf. Das Gegrunze kommt gut, die etwas kreischenderen Gesangsparts sind auch in Ordnung und die sauber gesungenen Passagen hat man gerade bei Underground-Bands schon deutlich schlechter gehört. Das Ruder reisst es aber nicht wirklich herum und so dümpelt der Opener einfach zu gemütlich und belanglos auf meinem Trommelfell herum, nicht wirklich schlecht aber auch nicht packend.

„The Gate (Part I)“ macht es da schon besser. Das Tempo zieht etwas an, nur die Gitarrenarbeit bleibt leider immer noch recht berechenbar. Trotzdem versprüht der Song deutlich mehr Abwechslung, stimmungsmäßig passt man nun deutlich mehr zum guten Gesang und bringt sogar mal etwas Dynamik und Atmosphäre mit rein, wenn da nicht immer wieder diese eher unnützen Pausen im Songwriting wären. Die paar mehr Powerchords hätte man sich sparen können und lieber mehr in Volldampf investieren sollen. Schlussendlich aber ein Song der gefällt und bei dem ich mich stellenweise auch beim Mitnicken und auf dem Tisch herumtrommeln erwische.

Den Schluss macht „Baptism Of Acid“, der mich erstmal etwas verwundert auffhören lässt. Spielt da jetzt aufeinmal eine andere Band? Nein, eine Split ist nicht, aber der Song klingt schon zu Beginn deutlich mehr nach dem Melodic Death, den ich von den größeren Genrevertretern gewohnt bin. Kein Stakkato-Genudel auf dem Rücken der armen Powerchords mehr, sondern deutlich variabler und erwachsener als noch beim ersten Song.
Der deutliche Sprung im Songwriting verwundert mich dann doch etwas. Leider fehlt mir bei dem Stück dann aber etwas die Stimmung vom zweiten Track der Demo, die kommt nämlich nicht mehr so gut rüber.

Mit dieser Demo haben LOSS OF RESISTANCE den Sprung aus dem Einheitsbrei des ambitionierten, deutschen Musikermittelfelds auf einen höheren Tabellenplatz sicher noch nicht geschafft, aber das muss ja auch beim ersten Silberling noch nicht zwingend sein.
Von der eher uninspirierten Arbeit an den Gitarren, insbesondere beim Opener, solle man sich aber schnellstmöglich verabschieden, die ist nämlich wirklich einschläfernd. Die Ansätze, insbesondere im zweiten Song, sind aber interessant und dürfen gerne weiterverfolgt werden, damit lässt sich sicher noch einiges an Atmosphäre produzieren. Viel Erfolg dabei.

10.05.2008

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