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Mad Mav - The Fiddler Queen

Review

Ein-Mann-Projekte sind sehr oft eine sehr erheiternde Angelegenheit. Denn vom archaischen Gerumpel soziophober Hinterwäldler bis hin zu ausgefeilten und vollwertigen Projekten versierter Musiker lässt sich mittlerweile sehr viel Material finden, welches nicht innerhalb üblicher Bandstrukturen entstanden ist. Eines vorab: MAD MAV gehören natürlich nicht in die erste Kategorie. Der Münchner hat nämlich neben einem abgeschlossenen Studium der Orchestration, Musikkomposition und Tontechnik auch schon zwölf Studioalben vorzuweisen.

Das handwerkliche Rüstzeug ist also vorhanden, die Kreativität kommt aber auch nicht zu kurz. Da Mav, dessen metallische Grundlagen im klassischen Heavy Metal, aber auch im Power- und Symphonic-Bereich zu finden sind (METALLICA, DREAM THEATER), hat auch eine Vorliebe für klassische Komponisten wie VIVALDI, WAGNER und BEETHOVEN. „The Fiddler Queen“ stellt eine Symbiose aus aus all diesen Elementen dar – der Klassikanteil in Form von Streichern und Pianoklängen kommt freilich aus der Konserve. Das Album folgt – wenn man den Titeln der einzelnen Songs etwas Aufmerksamkeit schenkt – einem Konzept, welches sehr stimmig umgesetzt wurde. Bemerkenswert, da das Album eine rein instrumentale Angelegenheit ist, die Stimmung daher nur über die Musik aufrecht gehalten werden muss. Das gelingt auch ziemlich gut, der Konflikt in „Duel of the Queens“ wird durch den Wechsel von dramatischen Streichern und verspielten Gitarrenläufen gelungen charakterisiert. Bei „No Flowers Without Rain“ spielt Da Mav mit dezenten Progressive Rock-Elementen, „Cell O’Grief“ besitzt eine aufwühlende, melancholische Atmosphäre.

„The Fiddler Queen“ ist  durchdacht komponiert, die Stücke sind geschickt arrangiert und wirken verspielt, ohne in kopflastige Frickeleien auszuarten. Aber dennoch: Irgendwie vermisst man den Gesang nach einiger Zeit doch. Gerade dem so nur angedeuteten Konzept hätte der passende Gesang noch einiges an Schärfe und Tiefe verleihen können. So hingegen schleichen sich doch hin und wieder Hänger im Spannungsbogen ein.

Trotzdem ist das Ergebnis schon ziemlich reif und lässt mich erwartungsvoll auf kommende Veröffentlichungen von MAD MAV blicken. Gerade für die Tatsache, dass Da Mav wirklich alles an diesem Album allein bewerkstelligt hat, sollten mir eigentlich noch mehr wohlwollende Adjektive einfallen. „The Fiddler Queen“ wird jetzt jedenfalls meine Geheimwaffe für all jene Nörgler der Das-ist-nur-Krach-und-vor-allem-der-Gesang-geht-gar-nicht-Fraktion.

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22.07.2013

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