Magistarium - Dreamlord Opera

Review

Galerie mit 17 Bildern: Magistarium - Hannover Metalfest 2021

Der Bandname MAGISTARIUM aus Hannover dürfte primär Underground-Freaks ein Begriff sein. Mit Michael Pesin agiert ein nicht ganz unbekannter Musiker in dem Quintett. Pesin ist unter anderem bei THOMSEN, VICTORY und HERMAN FRANK aktiv. Seit 2005 existieren MAGISTARIUM und veröffentlichen mit „Dreamlord Opera“ ihren vierten Longplayer.

MAGISTARIUM und die besondere Situation zwischen Russland und der Ukraine

MAGISTARIUM lässt mit einer kleinen Besonderheit in der Bandbesetzung aufhorchen. Sänger Oleg Rudych kommt gebürtig aus der Ukraine, während Pesin in Russland geboren wurde. Beide Herren sind Gründungsmitglieder der Band und werden wahrscheinlich nicht nur über musikalische Themen reden.

Musikalisch sind MAGISTARIUM im symphonischen Power Metal zu Hause. Bei diesem Genremix fallen unweigerlich Namen der Genregrößen wie THERION, SONATA ARCTICA oder auch AVANTASIA. Die Frage stellt sich, ob MAGISTARIUM mit „Dreamlord Opera“ in die Phalanx der etablierten Bands vordringen kann oder im Mittelmaß versinkt.

Der Opener „No World Without Hero” liefert genau die Töne, welche im symphonischen Power Metal zu erwarten sind. Reichlich Bombast mit Chören, cheesy Melodien und ein eingängiger Refrain. Etwas aus dem Rahmen fallen die Vocals von Rudych, welche eher in den Old-School-Metal passen würden. „Into The Storm“ klingt nicht großartig anders als der Opener, ist nur 45 Sekunden kürzer. Die weiteren Nummern wie „Higher And Higher“, der Titeltrack oder „Invincible“ liefern wenig neue Erkenntnisse. Der Zuckergehalt je Track schwankt zwischen überzuckert und süß, unterzuckert ist kein Song. Die kantige Stimme von Rudych verhindert eine generelle Überzuckerung der Ohren.

Eine Ballade gehört selbstverständlich zum Repertoire von MAGISTARIUM. Aus „Lonely Star“ tropft der Schmalz und Pathos. Das mit elektronischen Spielereien angereicherte „New Reality“ fällt etwas aus dem vorherrschenden Klangbild und kommt mit einem erhöhten Kitsch-Faktor daher. Die Vocals von Alyona Mazhorova bei „Final Curtain“ in Kombination mit Rudych würden sich gut auf einer AVANTASIA-Scheibe machen und ist einer der stärksten Tracks auf „Dreamlord Opera“. Im bekannten Klangkorsett beendet „The Tempter“ die Scheibe.

Es gibt das Werk in zwei Sprachen. Neben der englischen Fassung existiert eine Version in russischer Sprache, welche hier jedoch nicht Gegenstand der Rezension ist.

„Dreamlord Opera“ wird an Genre-Fans adressiert

MAGISTARIUM adressieren ihr viertes Album an Genre-Fans, welche neben den bekannten Größen sich noch weitere Werke gönnen. Bezüglich der Melodien und der Aufnahmequalität gibt es wenig zu meckern. Die Vocals von Rudych werden nicht jedem Genre-Fan munden und sind gewöhnungsbedürftig. Das Manko der Scheibe ist die Austauschbarkeit. MAGISTARIUM fehlt ein Alleinstellungsmerkmal, welches „Dreamlord Opera“ aus der Masse der Veröffentlichungen abhebt und ein Vordringen in die Phalanx der Genregrößen ermöglichen würde.

01.09.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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