Marius Danielsen's - Legend Of Valley Doom Part 1

Review

MARIUS DANIELSEN’S „Legend Of Valley Doom“ ist ein norwegisches Metal Opera-Projekt, geschaffen von Marius Danielsen (DARKEST SINS). Gemeinsam mit seinem Bruder Peter Danielsen erschuf er ein einzigartiges Fantasy-Konzept, in deren Realisierung diverse hoch qualifizierte Musiker über einen Zeitraum von zehn Jahren involviert waren.

Die zwölf Songs verbinden Epic Metal mit Musical-Elementen, Gastmusiker aus dem Genre des Power Metal sind u. a. Tim „Ripper Owens“ (Ex-JUDAS PRIEST), Timo Tolkki (Ex-STRATOVARIUS), Edu Falaschi (Ex-ANGRA), Mark Boals (DOKKEN), Chris Caffery (SAVATAGE), Ross the Boss (Ex-MANOWAR), Mike LePond (SYMPHONY X), Alex Holzwarth (RHAPSODY OF FIRE) u.v.a.

Nach rein instrumentalem Intro startet der über siebenminütige Track „The Battle of Bargor-Zun“, der mit seinen Gitarrenriffs an AVANTASIA erinnert. Wie das in Opern meist so ist, gibt’s nen Kampf gut gegen böse. Oberbösewicht vom Dienst hier: „Dark Lord“. Der hat den König vom Schicksalstal(Valley Doom) umgebracht, in der Nähe der Stadt Bargor-Zun. Des Königs Sohn Thorgan schwört, seinen Vater zu rächen, berichtet uns die Figur „Arigo the Wise“. Feinster Power-Metal, Oldschool, aber knackig. Etwas maues Gitarrensolo.

„The Prophecy Of The Warrior King“: Fünf Jahre sind seit des Königs Tod vergangen, Sohn Thorgan herrscht nun über Valley Doom und verspricht (mit etwas schiefem Gesang), seine Untertanen ruhmreich aus den Klauen des Dark Lords zu befreien, die Kriege zu beenden und wieder Frieden über das Land zu bringen. Flotte Gitarren, jetzt gibt’s ordentlich Speed auf die Ohren – super eingängig. Da muss man einfach die Mähne schütteln!

Um die Prophezeiung zu erfüllen, geht’s zur „Chamber Of Wisdom“, die unter der Stadt liegt: In der anfangs gewollt etwas schleppenden Strophe erwartet der Hohepriester des Ringes der Älteren die Rolle des „Merath“, der (wohl im Auftrag des Königs) nach dem Auserwählten sucht, dem Kriegerkönig. Experimentelle, sagenhaft schnelle Gitarrensoli – technisch der Wahnsinn!

In „Mirror of Truth“ wird sich der „Warrior King“ seiner großen Aufgabe und Verantwortung bewusst. Mit etwas Hilfe von „Arigo the Wise“ und einem rhythmisch völlig aus dem Takt geratenen Refrain (soll aber so sein!). Dafür ein umso schönerer akustischer Zwischenpart. „Thernac“ (Wer ist der denn schon wieder?) macht’s scheinbar dem „Warrior King“ im ohrwurmigen „Haunting My Dreams“ schwer. Ergreift da etwas eine böse Macht Besitz von unserem auserwählten Helden? Schwer zu deuten.

In der Titeltrack: „The Legend of Valley Doom“ walzt sich auf über 14 Minuten aus. Neben bekannten Figuren sind nun noch „Bérnald the Watchman“, „Prince Ferago“ und „Arnach“ am Start. Eingeleitet vom unterdurchschnittlichen Gesang der Figur „Arigo the Wise“ vermischen sich klassische Epic Metal-Elemente mit Soundtrack-Spuren, außerdem finden sich gesprochene Stellen des Erzählers. Wirklich mitreißend ist der siegessichere Chorus, der im Kampf um die Freiheit auch von allen gesungen wird.

Eine nette Abwechslung bieten ordentliche Bässe und tiefer gestimmte Gitarren in „Lost In A Dream of No Return“. Wer ist eigentlich „Mandelek“? Egal, „Dark Lord“ bekommt hier mit „Raise Your Shields“ seine eigene Hymne. Gar nicht mal so schlecht, wenn auch etwas… Böseres, Düstereres zu wünschen gewesen wäre. Muss ja nicht gleich Black Metal sein. Aber so ein LORDI-Abklatsch mit extrem hoher Stimme für den finsteren Endgegner der Metaloper?
„Commander of the Bargor-Zun Legion“ gehören die Lyrics in „Free As The Wind“. Der melodisch unglaublich fröhliche Schlacht-Song (Soll vielleicht motivieren?) kommt mit seinem übertriebenen Dur-Einsatz unfreiwillig komisch rüber.

„Bérnald the Watchman“ berichtet im getragenen „The Fallen Heroes Of Our Land“ vom tragischen Ende der Schlacht: Die Legion erlitt große Verluste, viele Helden sind im Kampf für die Freiheit des Landes gefallen, auch König Thorgan. Ein anrührendes Stück, dessen Chorpassagen emotional geglückt sind. Der Erzähler verweist mit Sprechstimme auf die weitere Hoffnung der Überlebenden: Zuflucht können sie im Westen finden, dort liegt das Königreich Eunomia mit seinem Anführer Eunotrian. Mit Hilfe dieser Verbündeten besteht noch eine Chance, den dunklen Lord eines Tages zu schlagen. Zum Abschluss noch Trommeln und Stammesgesänge ähnlich der einiger indianischer Naturvölker – des seltsamen Outros hätte es nach dem schönen vorletzten Track eigentlich nicht bedurft. Erinnert zu sehr an einen Film-Abspann oder den Teaser zu einem fortführenden Teil eines Games. Andererseits lässt der Titelzusatz „Part 1“ erahnen, dass der Fortgang der Geschichte noch auf seine musikalische Umsetzung wartet… hoffentlich nicht wieder zehn Jahre!

MARIUS DANIELSEN’S „Legend Of Valley Doom“ ist ein ambitioniertes Opera Metal-Projekt, dem eine unglaublich lange Entstehungszeit zugrunde liegt. Entsprechend schwer fällt es, das Ergebnis angemessen zu bewerten. Grundsätzlich fällt es wie so oft bei solchen Projekten schwer, sich den eigentlichen Inhalt der Handlung aus den Lyrics zu erschließen. Keine Musik für „zwischendurch“, hier muss mitgedacht werden. Die Power Metal-Elemente sind klassisch, technisch sicher und gehen in die Beine (oder den Nacken) 😉 Mancher Song ist allerdings sowohl vom Plot als auch musikalisch etwas langatmig.

14.12.2015

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