Medevil - Conductor Of Storms

Review

Mit „Conductor Of Storms“ liefern die Kanadier von MEDEVIL neues Futter für alle ausgehungerten Fans des US Power Metals. Durch den regelmäßigen Bruch mit Genrekonventionen ist dabei auch noch ein spannendes Debütalbum rum gekommen.

Denn „Conductor Of Storms“ hält so einige Überraschungen bereit. Schon das eröffnende „Nightwalk“ kommt mit einem melancholischen Break daher, den die harten Riffs nicht vermuten lassen würden. Auch das Instrumentalstück „In The Distance“ ist sehr melancholisch und gefühlsbetont gehalten. In ausladenden Stücken wie „The Angel Of Rain“ oder dem abschließenden Zwölfminüter „The Fabled Uxoricide“ zeigen MEDEVIL Prog-Einflüsse der Marke RUSH. IRON MAIDEN wiederum erfahren ihre Huldigung bei den zweistimmigen Lead-Gitarren in „A Sacrifice“. Solche Wendungen lockern die Platte immer wieder auf, wodurch kaum Langeweile aufkommt. Nur der Rausschmeißer wirkt etwas zu sehr in die Länge gezogen, als wollte die Band krampfhaft einen Song auf der Platte, der die 12-Minuten-Marke sprengt.

Kompromisslose Metalbreitseiten gibt es aber auch zu genüge, sei es im knackigen „Escape“ oder der groovigen Singleauskopplung „Machination Factory“. Getragen werden die Songs überwiegend von Sänger Liam Collingwood, der mit seinem aggressiven Organ oft an OVERKILLs Bobby Blitz erinnert. In balladesken Momenten überzeugt er ebenso mit einer voluminösen Stimme. Und Fans des Gitarrengefrickels finden auf „Conductor Of Storms“ ihr Eldorado. MEDEVIL-Lead-Gitarrist Gary Cordsen überzeugt nicht nur mit technischem Können, sondern auch mit tollen Melodiebögen. Die Gitarrensoli arten nie in egomanische Selbstdarstellung des eigenen Könnens aus, sondern sind stets songdienlich. Zudem ist die Produktion angenehm natürlich. Hier wird der Zuhörer nicht von 20 Gitarrenspuren, Sample-Sounds und zu Tode polierten Drums erschlagen. Alles klingt wie eine echte Band, die sich im Proberaum den Arsch abgespielt hat. Das sorgt nicht nur für einen authentischen Sound, sondern bringt auch einen enormen Sympathiebonus mit sich.

MEDEVIL legen hier ein amtliches Debüt vor. Abwechslungsreiches Songmaterial trifft auf technische Kompetenz, die soundmäßig gut in Szene gesetzt wird. Scheuklappenbefreite Genrefans sollten bei „Conductor of Storms“ definitiv reinhören!

19.08.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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