Mental Vortex - Montauk

Review

Grün, grün, grün sind alle meine Kleider,
Grün, grün, grün ist alles, was ich hab.
Darum lieb ich alles was so grün ist,
Weil mein Schatz ein Jäger, Jäger ist.

Und der blöde, grüne Jäger hat dem Sänger von MENTAL VORTEX so böse vor den Hals geschossen, dass der jetzt ganz komisch singen tut. Pfui! Böser Jäger! Böse! Dir klau ich den Rauhaardackel und lackier ihn grün! Ansonsten ist die recht grüne Platte nämlich im selben Bereich; also grün… ihr versteht schon. (Ha! Hab mir doch glatt Notizen mit nem grünen Stift gemacht. Sowas! Und das Infoblättchen, das der CD beilag, ist auch ganz grün, nein, wie lustig!).

Es ist nur so, dass man für den Gesang gerade in den Höhen ganz arg schwarzsehen muss. Aua! Was tut mehr weh? Der deutsche, eisenharte Akzent oder die Schieflage, in die sich die Stimme manchmal begibt? Balsam auf malträtierte Ohren sind da die durchweg interessanten Songs, welche leichte NEVERMORE-Schlagseite aufweisen, jedoch mehr als die Vorbilder den traditionellen Metal-Acker bestellen und zuweilen ein bisschen nach ANTITHESIS zu “Dying For Life“-Zeiten klingen; ohne dabei jedoch das famose Gespür der Amis für anspruchsvolle und dennoch stets nachvollziehbare Hits zu beweisen. Trotzdem ist dem Vierer gerade mit “Suicide To Paradise“ ein eingängiger Klopfer mit herrlich verquerer Melodie und Ohrwurm-Chorus gelungen. Dabei quetscht sich der Fronter gerade bei diesem Track die Lunge dermaßen aus dem Hals, dass man schon mal im Stillen überlegt, ob man nicht doch Ersthelfer sein will.

Dafür entschädigt jedoch das folgende “The Rooms Of Endless Hours“, welches nicht nur mit einer mitreißenden Dynamik, sondern auch mit der ein oder anderen interessanten Wendung aufzuwarten weiß. Dazu offenbaren die Jungs richtiggehend Flitzefingerfähigkeiten, so dass in technischer Hinsicht so gar nichts anbrennt. Oder schimmelig wird – also grün, um mal wieder aufs Farbthema zurückzukommen.

Leider bleiben MENTAL VORTEX trotz feiner Klampfen und der Fähigkeit, eingängige Melodien zu schreiben, etwas monochrom… bis hier eine bunte P(a)l(e)tte geboten wird, ist noch ein Stück Weg zu gehen, verlaufen sich die Songs doch bedauerlicherweise oftmals, werden die zweifellos im Übermaß vorhandenen Ideen einfach nicht zwingend umgesetzt, die Riffs nicht genügend kondensiert, um wahre Begeisterung auslösen zu können. Aber: die gezeigten Ansätze versprechen viel. Mit dem nächsten – hoffentlich mindestens zweifarbigen Album – können die Jungs das Versprechen bestimmt halten.

14.04.2008

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