Mephorash - 1557 – Rites Of Nullification

Review

MEPHORASH sind im okkulten Black Metal angekommen. Hört man sich chronologisch durch die bis dato veröffentlichten Platten der Schweden, springt einem unweigerlich die Entwicklung von eher traditionellem und geradlinigem Black Metal hin zur schwarzmetallischen Kunst im orthodoxen Gewand ins Ohr. „1557 – Rites Of Nullification“ untermalt den neuen Charakter sogleich mit energisch herausposaunten Beschwörungen. Generell zergehen sich die Stücke zu Beginn in Ambient-Intros, und die Songtitel sind auch eher kryptisch als verständlich. „Riphyon – The Tree Of Assiyah Putrescent“ setzt zunächst auf sphärische Riffs, die sachte von mildem Getrommel begleitet werden. So baut sich der Song eine ganze Weile auf. Erst nach über drei Minuten kristallisieren sich Melodien heraus, dann erfolgt in Form von cleanem Gitarrengezupfe ein abrupter Cut, bevor urplötzlich durch schnelle, treibende Drums die Höllenpforten geöffnet werden. Das eine Fast-zehn-Minuten-Nummer ein solch heftiges Tempo nicht hält, ist logisch. Also brechen MEPHORASH erneut mit der Geschwindigkeit und drosseln sie erheblich, dazu wird choraler Frauengesang verflochten. Später zerreißt die Doublebass die trügerische Idylle wieder.

Bei den Vocals haben sich MEPHORASH etwas einfallen lassen. Jeder Song wird durch eine Gaststimme aufgepeppt, vertreten durch die Sänger folgender Bands: MALIGN, HETROERTZEN, EMBRACE OF THORNS und FIDES INVERSA. Ein interessanter Ansatz, der aber nicht immer aufgeht, weil sich in dem Wust aus Vocals auch mindestens zwei finden, die deplatziert wirken. Im Opener tönt das Stimmband zu sehr nach modernem Metal, später wird man viel zu vehement an Shagrath von DIMMU BORGIR erinnert. Doch zurück zur Musik. Songstrukturell sind es vor allem die teils wahnwitzigen Tempowechsel, die auffallen – im ganz positiven Sinne wechseln die Lieder von einer Sekunde auf die andere von wabernd auf ballernd und umgekehrt. Drei Studioalben haben MEPHORASH jetzt draußen, und es bleibt spannend, ob das vielschichtige und somit nie langweilige „Riphyon – The Tree Of Assiyah Putrescent“ im Reigen der Veröffentlichungen ein Exot bleibt oder einen Subgenre-Wendepunkt darstellt.

22.12.2015

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