Mercyless - Unholy Black Splendor

Review

MERCYLESS gehörten in den frühen Neunzigern neben LOUDBLAST und MASSACRA zu den drei Säulen des französischen Death Metals, haben aber nach ihrem Meilenstein „Coloured Funeral“ nichts Vernünftiges mehr auf die Beine gestellt und sollen zuletzt sogar in Trip-Hop-Gefilden unterwegs gewesen sein. Jetzt ist das Quartett um Frontmann Max Otero und Gitarrist Stéphane Viard wieder am Start, und offensichtlich wollen die Franzosen die letzten 20 Jahre vergessen machen. Jedenfalls knüpft „Unholy Black Splendor“ musikalisch am genannten 93er-Werk an und verzichtet auf jegliche Keyboarddreingaben oder überhaupt leisere Momente.

„Unholy Black Splendor“ erinnert darin ein wenig an jüngere PESTILENCE: Der Sound ist ziemlich massiv geraten, und die Songs sind vergleichsweise riffbetont. Wer sich an der melodischen Farbigkeit von „Coloured Funeral“ nicht satthören konnte, wird deshalb vielleicht ein wenig enttäuscht sein, jedenfalls im ersten Moment. Akustische Zwischenstücke sucht man vergebens, und Leads werden etwas sparsamer eingesetzt – aber natürlich gibt es sie, diese zweistimmigen, kranken Melodien (man höre nur das Intro von „Bless Me Father“ oder „Probably Impure“) oder ausgedehnte Solopassagen.

Die rhythmisch-riffende Gitarrenarbeit, die perfekt auf das solide ratternde Schlagzeug aufsetzt, erscheint zunächst als das Herzstück von „Unholy Black Splendor“. Aber das Album packt einen irgendwann mit seiner dunklen und unheilvollen Atmosphäre. Vielleicht liegt das ja am heiser-rauhen Gesang von Max Otero, aber auch sonst zeichnet das Album eben all jene Attribute aus, die man mit MERCYLESS in Verbindung bringt – nur dass die Songs diesmal sehr kompakt gehalten und von jeglichem unnötigen Zierat befreit sind. Und durch den massiven Sound (Mix und Mastering hat Dan Swanö übernommen) liegen die Melodien und Harmonien zunächst etwas mehr im Verborgenen. Ergo: Ein sehr gutes Album, das zwar das eigene Vorzeigewerk „Coloured Funeral“ nicht in die Tasche steckt, aber wohlige Düsternis verbreitet – und da passt der Titel „Unholy Black Splendor“ perfekt!

28.10.2013

- Dreaming in Red -

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