Mesmerize - Paintropy

Review

Das Wort MESMERIZE ist dem Liebhaber harter Musik höchstens als Albumtitel von SYSTEM OF A DOWN bekannt. Diese italienische Band hat mit den Amis allerdings maximal so viel gemeinsam wie ein Toastbrot mit einer E-Gitarre: Gar nichts!

Aber auch wer bei einer italienischen Combo an kitschigen Power Metal der Marke RHAPSODY schielt, hat aufs falsche Pferd gesetzt. Die fünf Jungs schielen vielmehr ziemlich unverblümt in die klassische 80’s Ecke. Wen wundert es da noch, dass ihre Mucke mit den üblichen Schubladen recht schwer zu beschreiben ist? Schließlich gab es damals nur ein Genre, das alle Bands härterer Gangart umfasste: Heavy Metal. Und dieses Quintett bevorzugt eindeutig die harte Tour. Die Songstrukturen basieren mit singbaren Refrains und mitreißenden Soli zwar eindeutig auf klassischem Power Metal. Aber jeder einzelne der 13 Tracks wird spätestens in der zweiten Strophe zu einer Speed oder Thrash Metal Nummer, inklusive flirrender Bass-Noten, Blast-Beats und ordentlichem Geschrei. Dabei tun sich vor allem die beiden Klampfer Piero Paravidino und Luca Belbruno hervor, die ihren Instrumenten Klänge entlocken, die den Kenner mit den Ohren schlackern lassen.

Sänger Folco Orlandini hingegen kann mit diesem Niveau nicht mithalten. Zwar hört man seinen Gesangslinien die jahrelange Erfahrung an. Doch statt einen eigenen Stil zu entwickeln, versucht er immer wieder die klassischen Strukturen bekannter Vokalisten zu kopieren, was ihm an manchen Stellen nur bedingt gelingt. Auch die Songstrukturen sind nicht so ausgereift wie man es von einer 25 Jahre alten Band erwarten könnte. Die Musiker beherrschen ja durchaus auch leisere Töne. Aber leider zeigen sie dies allerhöchstens mal in einem Intro oder Solo. Ansonsten dominiert das immer gleiche Geballer, was dafür sorgt, dass die Scheibe matschig wirkt und Höhepunkte gänzlich vermissen lässt. Der leicht blecherne Sound der Produktion macht den Gesamteindruck auch nicht besser.

Schade eigentlich. Denn MESMERIZE haben durchaus Potential. Vor allem denken sie nicht in Schubladen, sonder machen einfach das, was ihnen Spaß macht: Metal. Wie auch immer irgendwelche Journalisten ihn dann einordnen mögen. Leider lassen sie bei der Umsetzung ihrer Ideen aber zu viele Punkte liegen, sodass mit “Paintropy“ am Ende ein gerade noch durchschnittliches Album herausgekommen ist, das wohl niemandem lange im Gedächtnis bleiben wird.

09.04.2013

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