Mithras - Time Never Lasts (EP)

Review

Die typische Charakteristik der Briten MITHRAS herauszuarbeiten, dürfte selbst für einen Bandlaien kaum ein großes Problem darstellen. Die tatsächliche Essenz des Inselgeballers liegt zwar durchaus hinter dem reinen instrumentalen Schleier, doch dieser tut alles dafür, auch als solcher hinreichend aufzufallen. Von vielen Seiten habe ich überraschenderweise Unterstellungen vernommen, das Duo, bestehend aus Rayner Coss (Bass, Vocals) und Leon Macey (Drums, Gitarren), habe das letzte Album “Behind The Shadows Lie Madness“ zu sehr auf Nummer sicher getrimmt, doch wenn MITHRAS eins aus ihrer Natur heraus nicht können, dann ist es ein Album in Pantöffelchen zu produzieren. Nach wie vor erfordert die Musik Zeit, Hingabe und auch Geduld, sich langsam durch die dichte, teils verwirrende Soundlandschaft zu wühlen.

Um das nun nochmals auf den Punkt zu bringen, rein oberflächlich betrachtet liegt das Trademark der Engländer unter dem Schlagwerk von Leon, denn an exakt dieser Stelle tritt er offensichtlich gerne und oft zu. Soll heißen, die Musik, sowohl auf “Time Never Lasts“ als auch auf vorangehenden Alben, ist ein reines Double-Bass-Gewitter, hinter dessen Fronten sich hingegen noch allerhand abspielt – vor allem auch im atmosphärischen Sinne. Ebenso Leons andere Baustelle an den Saiten birgt ordentlich Raum zur Begeisterung, gerade seine sphärischen Soli, sein musikalisch verspielter Drang in alle Windungen einzudrängen und sein Gespür, fiedelnde Melodien in brachiales Gedonner einzuweben, sind schlichtweg grandios.

Allerdings auch wenn Rayner beim Titeltrack erstmals stimmlich einsetzt, rinnt es einem durch Mark und Bein, denn sein uriges Gebelle könnte kaum besser zur interessanten Ausrichtung von MITHRAS passen, die fast schon beflügelnde Atmosphäre ganz einfach sensationell mit gewaltiger Brutalität verbindet. Die Frage nach der Notwendigkeit dieser EP mit zwei neuen Stücken und drei Live-Songs von den ersten beiden Alben, deren Qualität im Übrigen sehr gut ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Ich lasse in diesem Fall das Antwortfeld einmal offen und gebe kund, dass ich mich wie ein kleines Kind auf das nächste Full Length freue. 

11.11.2011

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