Monasterium - Cold Are The Graves
Hans Völkel
Kurz notiert
MONASTERIUM zelebrieren auch mit ihrem dritten Album „Cold are the Graves“ wieder Epic Doom in Reinkultur. Mit erhabenen, oft melancholischen und stets tonnenschwer riffenden Hymnen laden die Polen zum Spaziergang über den Friedhof ein und walzen dabei so manchen Grabstein nieder.
Haupteinfluss für MONASTERIUM sind dabei erneut ganz klar CANDLEMASS, gewürzt mit einer Prise SOLITUDE AETURNUS und einem kleinen Schuss alter MANOWAR. Letztere scheinen besonders beim sich langsam steigernden „Seven Swords of Wayland“ und dem treibenden „The Siege“ durch; hier ziehen MONASTERIUM das ansonsten schleppende Grundtempo ein wenig an, was der Abwechslung sehr zuträglich ist. Frontmann Michał Strzelecki schmettert sich zudem ziemlich nah an Messiah Marcolin durch das Songmaterial und macht dabei einen verdammt guten Job, ob man seinen auffälligen polnischen Akzent dabei als charmant oder eher störend empfindet ist vermutlich Geschmackssache.
Mit „Cold are the Graves“ knüpfen MONASTERIUM im Grunde nahtlos an den Vorgänger an und liefern ein Epic-Doom-Album ab, das weder Ausfälle noch unsterbliche Genre-Klassiker zu verzeichnen hat. Passionierte Epiker dürften sich hier sofort zu Hause fühlen und das Album genießen wie ein kaltes Feierabendbier, ein gemütliches Paar Lieblingshausschuhe oder die hundertste Wiederholung von „Vier Fäuste gegen Rio“. An die Originale oder aktuelle Szene-Platzhirsche wie ATLANTEAN KODEX kommen MONASTERIUM aber nicht ran.
An die Vocals muss ich mich vielleicht noch etwas gewöhnen, gefällt mir aber insgesamt sehr gut!