Moonfog - Ordinary Misanthropic & Repulsive Anthems

Review

Welche Farbe hat eigentlich der symbolische Durchschnitt? Wer sich hin und wieder mal in den Gefilden des Brutal Death Metal herumtreibt, der weiß zumindest, wo man am Besten nach diesem Phänomen des beinahe schon dogmatischen Mittelmaßes zu suchen hat. Die Frage zielte allerdings auf die Farbe ab. Nun in diesem Fall eindeutig rot. Blutverschmierte Ausgeburten aus der hinterletzten Kanalisation, die gerade freudig einen Kadaver zerschnippeln, zieren das Cover des neuen Albums der Slowaken von MOONFOG. Klingt irgendwie nach CANNIBAL CORPSE, erinnert an “Butchered At Birth“ und grob hat man da auch die richtige Schiene erwischt, aber eigentlich nur lyrisch. Musikalisch steigen die Osteuropäer noch ein wenig drastischer in die Eisen und lehnen sich an Bands wie GUTTURAL SECRETE, INSIDIOUS DECREPANCY und wie sie alle heißen, an.

Die Intention auf “Ordinary Misanthropic & Repulsive Anthems“ wird niemals die solche gewesen sein, auch nur ansatzweise eigenständig zu klingen, doch wenn dieser Faktor wegfällt, dann muss es wenigstens knallen – und zwar richtig! Nun stellt sich schließlich die nächste Frage, denn eigentlich ist die Grundessenz des Brutal Death Metal ja wohl der knallende Aspekt. So krankt es MOONFOG an der typischen Allerweltskrankheit: Der unheimlich breaklastige und tempogewaltige Todesmetal ist durchaus sehr präzise heruntergezockt, aber die Momente, in denen ich mir das Zeug gerne physisch in die Venen pressen würde, die fehlen. Die gute halbe Stunde rauscht praktisch wie ein D-Zug an mir vorbei und hängen geblieben ist reichlich wenig, faktisch nichts.

MOONFOG verursachen kein Ohrenbluten, keine Kopfschmerzen und, ohne Überreizung, auch keine Langeweile. Gleichermaßen allerdings auch keine Begeisterung, keine Aha-Momente und kein Bedürfnis auf ekstatische Art und Weise den PC-Monitor zu zerlegen. Im Grunde könnte man den flinken Death Metal der Jungs an einem entsprechenden Themenabend auffahren und es würde sicherlich keiner klagen, genauso wie sich keiner für mehr Infos über diese Musik interessieren würde. “Ordinary Misanthropic & Repulsive Anthems“ repräsentiert in jeder Hinsicht die Mehrheit und klingt zweifellos wie eine blinde Stichprobe aus dem riesigen Pool an Brutal Death Metal Bands.

28.06.2011

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