Nachtreich - Von Dornen Und Selbstmord

Review

Lassen Aufmachung, Namensgebung und Titelvergabe schnell einen DORNENREICH-Abklatsch erwarten, umso überraschender war das Hörerlebnis, als ich die unsauber beschriftete CDR eingelegt habe. Streichinstrumente weit und breit, von Gesang – egal ob keifend, krächzend oder melodramatisch wispernd – keine Spur. Die angebliche Gitarre kann ich nur als weit heruntergestimmtes Dröhnen mit Zerre vernehmen. Mühe mögen sich NACHTREICH mit ihren Streichern gegeben haben; wirklich zum Punkt will „Von Dornen und Selbstmord“ hingegen nicht kommen, was wohl an der spärlich gesäten Abwechslung in ihrer pseudo-epischen Musik liegt. Bis auf das recht spektakuläre und epische Bratschen-Solo zur Mitte des zweiten der drei Songs – und einer ab und an auftauchenden Akustik-Klampfe kann ich keinen Spannungsaufbau ausmachen. Die Gitarrenarbeit, um das mal freundlich als solche durchgehen zu lassen, ist alles andere als erwähnenswert und die Trommelei ist langweiliger als eine Ballettstunde.

Was Seelenkrieg Records, ein kleines untergründiges Label, das sich bereits durch Alben der Schweizer HELLVETIC FROST und dem deutschen Zweier WINTERMOON im Untergrund einen Namen gemacht hat, zu dieser Veröffentlichung bewegt hat, kann ich nicht recht nachvollziehen. Möglicherweise bleibt es ja trotz der drohenden Zeilen auf der Label-Webseite, „keine genre-spezifischen Grenzen zu setzen“, bei diesem Ausrutscher. Von NACHTREICH kann ich nur abraten.

15.10.2006

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36673 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

3 Kommentare zu Nachtreich - Von Dornen Und Selbstmord

  1. Anonymous sagt:

    So schlimm, wie es Huenengrab darstellt, empfinde ich Nachtreichs Demo \\\"von Dornen und Selbstmord\\\" auf keinen Fall. Sicherlich ist der Sound nicht gerade dem eines Studios gleich zusetzen und die Aufmachung hätte etwas unpixeliger aussehen können. Dennoch sehe ich in diesem Demo eine ganz besondere musikalische Absicht. Wie schon die Bezeichnung verspricht kann es sich hierbei nicht um ein Black oder Death… (schon gar nicht\\\" Doom Rock\\\") metal Werk handeln, sondern um eins mit der Definition\\\"Neoklassik\\\", welche eigentlich in der E-musik im 20Jh schon verwendet wurde, bezeichnetes handeln. So sollte man beim kauf dieses Demos, sich vorerst die Bedeutung Neoklassik zu Gemühte führen oder einfach eine Hörprobe der Band, die auf der Homepage des Lables vertreten ist, anhören. Der Band geht es wohl ausschließlich um den musikalischen Aspekt, da ja sonst Text und Gesang/Gekreische oder ähnliches vorhanden gewesen wäre. Leider haben die Stücke stilistisch nicht viel gemeinsam, was die fehlende erwartende Stimmung beweist; dennoch sind sie gekonnt gespielt und gut komponiert worden. Ich vermute dass die Stücke zuerst entwickelt und dann einem passenden Namen und einer zugehörigen Stimmung zugeordnet wurden.Das ist aber weiter nicht schlimm, da es sich ja nicht um ein Demo handelt, welches man nur zwecks der Stimmung anhören kann.
    Wie dem auch sei ist nicht das typische Metal-Geknüpple sondern die Musik im Vordergrund, wie man besonders an der Schlichthaltung des Schlagzeugs bemerken kann.Hierbei sollte wohl die Bratsche besonders im Vordergrund stehen und den Gesang quasi ersetzen. Zum Schluss kann ich nur sagen, dass jeder klassik begeisterte Mensch hier genau richtig sein dürfte.HÖRPROBEN SIND EMPFEHLENSWERT!!!

    8/10
  2. argeroth sagt:

    Da leider eine Verwechslung mit der e-mail-Adresse stattgefunden hat, bitte die oben genannte Adresse nur für Kommentare/Anregungen/Kritik an die Band verwenden! Kritik an mich und meine Leserbewertung unter clavicula-nox@gmx.de

    8/10
  3. karg sagt:

    So ein Review hat diese MCD keines Wegs verdient. Als erstes ein unangebrachter Vergleich mit Dornenreich?! Hä ?! Wie man auf Dornenreich kommen kann ist mir schleierhaft. Nachtreich geben mit diesem Werk ihr ersten wirklich offizielles Lebenszeichen von sich und das auf ungwohnt eignene Art und Weise. Kein Gesang bedeutet nicht gleich schlechtest Werk sondern hier ist es ganz das Gegenteil davon. Gesang würde nur die Atmosphäre zerbrechen die Nachtreich aufbauen. Es ist düstere melancholische und melodramatische Klangkunst die Nachtreich mit ihren Werk schaffen. Nicht ohne Grund werde ich das Demo in einer Special-Version (13min länger) auf Tape herraus bringen. Das zum Schluss SKR beschuldigt wird einen Fehlgriff getan zu haben, zeigt das der Reviewschreiber keine Kenntnisse vom Label SKR hat. Nachtreich stellt eine der Lichtblicke in des deutschen Undergrounds dar und kann als Geheimtipp gehandelt werden. Wie sagt man so schön entweder ihr liebt es oder ihr hasst es. KARG ( http://www.myspace.com/kargeweltenkv )

    10/10