Novembers Doom - Major Arcana

Review

Dreißig Jahre Melodic Death Doom ziehen ihre Kreise. Mit ihrem zwölften Studioalbum melden sich NOVEMBERS DOOM zurück und untermauern ihren Ruhm erneut. Nach der überraschenden ersten Singleauskopplung des Titeltracks, der mehr nach Burton C. Bell als nach Paul Kuhr klingt, offenbart sich der Rest des Albums erwartungsgemäß stiltreu und vorhersehbar.

Tragik in Schleife.

Das rundum empfundene Phänomen der Uniformität begleitet die Band seit der Veröffentlichung ihres Magnum Opus „The Pale Haunt Departure”. Auf sämtlichen folgenden Platten wird es grundsätzlich von zwei bis drei Überkompositionen begleitet, während der Rest der Alben einer gewissen Beliebigkeit folgt. Das ist keine Überraschung, keine Modeerscheinung, sondern seit mehr als 20 Jahren Fakt.

Trotz einiger Ausreißer ist „Major Arcana” in seiner Art sehr typisch für NOVEMBERS DOOM. Das Album zeigt klar, dass die Band ihr Handwerk versteht und mehr gelungene Selbstkopie exerziert als den Innovationsbogen zu spannen. Denn nach dem sinnlich anmutenden Intro „June” und dem eigenwilligen „Major Arcana” zeigt sich die Band in ihrer Wohlfühlnische und zelebriert wehleidige Klagelieder von Verlust und Selbstmitleid. Bereits die zweite Single „Mercy” versumpft in süßer Tragik, und der Refrain (‚Don’t let me go, I need you to stay, I don’t want to be alone…‘) ist für diese Art von Musik einfach zu kitschig. Das gilt auch für den Text von „Bleed Static” (‚Save me…‘).

„Major Arcana” bewegt sich auf sicherem Terrain, fällt nicht wirklich ab, lässt aber wütende Ausbrüche wie auf „Into Nights Requiem Eternal” oder die Tiefe von Tracks wie „Ghosts” oder „Heartfelt” missen. Stattdessen geht die Band durchweg mit eingängigen Refrains auf Nummer sicher und präsentiert wehmütig das Seelenleid und die Lichtlosigkeit der menschlichen Existenz im Stil von NOVEMBERS DOOM.

„Major Arcana” – Kitsch. Ein bisschen zu viel.

Einmal mehr zeigen NOVEMBERS DOOM, dass sie ihre Instrumente und die Genrestilistik ohne Frage beherrschen. Auch im Jahr 2025 manifestieren sie die Grundfeste. „Major Arcana” ist jedoch kein Lichtblick, da sie sich größtenteils auf abgestecktem, sicherem Terrain bewegen. Das gut produzierte Album reiht sich nahtlos in die Diskografie ein. Fans der Musikrichtung können hier nichts falsch machen. Doch auch nach dem gefühlt hundertsten Durchlauf wartet keine Erlösung und kein Aha-Effekt.

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15.09.2025

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