Nuclear Blast Allstars - Into The Light

Review

Metal in Deutschland war schon immer ein recht ruhmreiches Thema. Nicht nur dass sich hier schon von früh an schon jede Menge Bands gründeten, dank unserer 80 Millionen Einwohner war auch die passende Zielgruppe für viele neu entstehende Plattenfirmen geschaffen. Dank dieses Umstands war es auch für Künstler aus kleineren Ländern nicht unüblich, sich einen deutschen Plattenvertrag zu sichern und Nischenlabels wie Nuclear Blast zu starken Jahresbilanzen zu verhelfen. Irgendwann zeigte sich dann aber die Kehrseite der Medaille: Spätestens wenn Labels immer reicher, Bands immer erfolgreicher und Produktionen immer teurer werden, ist es Zeit für den undergrounderprobten Metalfan in wilde Komerz-Rufe auszubrechen um damit den Monokapitalismus zu verhindern. Das störte die Donzdorfer aber nicht dabei, auch in Zeiten wirtschaftlicher Krisen immer noch schwarze Zahlen zu schreiben und sich heute verdientermaßen mit den NUCLEAR BLAST ALLSTARS selbst zu feiern.

Jenes Projekt ist aber nicht mit dem beispielhaften Album der ROADRUNNER ALLSTARS zu vergleichen. Hier gibt es mit RAGEs Victor Smolski einen festen Komponisten und lediglich die Sänger reichen sich Song für Song die Klinke in die Hand. Obendrein ist auch jedes Stück musikalisch vergleichbar mit den Nummern der Hauptbands der einzelnen Vokalisten. Dabei handelt es sich um Tobias Sammet (EDGUY), Peavy Wagner (RAGE), Tony Kakko (SONATA ARCTICA), Marcel Schirmer (DESTRUCTION), Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), Mats Leven (THERION), Andi Deris (HELLOWEEN), Oddleif Stensland (COMMUNIC), Marco Hietala (NIGHTWISH / TAROT) und Tarja Turunen (Ex-NIGHTWISH). Fällt etwas auf? Ja, davon dass Nuclear Blast in den 90ern maßgeblich für den Grindcore- und Black-Metal-Hype verantwortlich waren, merkt man beim powermetallastigen „Into The Light“ nichts mehr.
Dafür ist es aber auch eine thematisch runde Sache geworden, die nicht wie ein Sampler klingt und musikalisch jede Menge parat hat. Hervorstechen tut dabei der stark arrangierte Opener „Dirty Wings“ (Tobias Sammet), das thrashige „Bloodsuckers“ (Marcel Schirmer), „Inner Sanctuary“ (Marco Heitala) und das epische „Slaves To The Desert“, das nicht nur dank Hansi Kürsch enorm nach BLIND GUARDIAN klingt, zumal die Krefelder mit beispielsweise „Precious Jerusalem“ ja auch schon den einen oder anderen orientalisch klingenden Song veröffentlicht haben.

Zusätzlich zum eigentlichen Album, gibt es dann noch eine Bonus CD, die neben aktuellen und älteren Songs populärer Nuclear-Blast-Bands auch einige neue Nummern und Raritäten parat hat. So hätte man sich schon die japanische Version von HELLOWEENs „The Dark Ride“ importieren müssen, um an das starke „The Madness Of The Crowds“ zu kommen. Auch die spanische Version „El Traidor“ von GOTTHARDs „Anytime, Anywhere“ kann sich hören lassen. Warum man aber an den Anfang das mittlerweile ziemlich ausgelutschte „Hearts On Fire“ von HAMMERFALL setzen musste (abgesehen davon, dass es zugegebenermaßen einer der stärksten Songs der Band ist), bleibt mir aber im Unklaren. Außerdem seltsam finde ich es, dass nach „Into The Light“ im Herbst diesen Jahres schon gleich die etwas einfallslos betitelte Fortsetzung „Out Of The Dark“ kommen muss. Aber warten wir mal ab, denn wenn man qualitätiv auf demselben Niveau bleibt, können meinetwegen noch viel mehr Platten dieser Art erscheinen.

04.06.2007

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