Nyia - Head Held High

Review

Polen schlägt zurück!

NYIA scheppern mit ihrem ersten Album „Head Held High“ über die Grenze. Candlelight Records haben sich ihrer angenommen und veröffentlichten 2004 dieses äußerst kranke Stück Musik, das in unseren Breitengraden leider wenig Beachtung fand.

Geboten wird eine Mischung aus Grindcore und Mathcore. Sehr abartig miteinander vereint. Rauer, authentischer Sound, wilde Speed-Orgien, abgedrehtes Psycho-Riffing und technisch anspruchsvolles Drum-Spiel lassen dieses Album ein wenig aus der Reihe tanzen.

Mit der ungestümen Gewalt von BRUTAL TRUTH donnern sich NYIA durch ihren Longplayer und lassen kaum Luft zum atmen. Nach Gebretter kommt Geholze, und nach Geholze Gemetzel. Nach einem Break folgen noch vier weitere und auf ICE-Speed folgt Noise-Alarm der fiesesten Sorte.

Der Name BRUTAL TRUTH war schon nicht schlecht gewählt als Vergleich, jedoch sollte ganz klar erwähnt werden, dass NYIA weitaus häufiger und am Stück länger im High-Speed-Bereich arbeiten. Langsame Passagen gibt es tatsächlich nur vereinzelt und auch erst dann, wenn man vom Luftanhalten bereits blau angelaufen ist.

Auf den ersten Blick wirken die Songs auf dem Album sehr wirr und unstrukturiert, aber meiner Meinung nach ist es genau dieses abgedrehte Erscheinungsbild, was den Reiz ausmacht. Selbst wenn es doch mal schleppende Passagen gibt, wirken diese absolut drückend und anheizend. Ständig hat man den Eindruck, dass gleich wieder die Post abgeht und genauso ist es auch. „Head Held High“ ist Adrenalin pur. Ungezügelte, entfesselte Gewalt.

Der bis zum platzen der Halsschlagader schreiende Sänger tut sein Übriges, um der Musik den letzten Schliff zu verpassen. Hin und wieder wird sogar beschwörend gesprochen und mit klarer Stimme versucht, etwas Ruhe rein zu bringen. Natürlich gelingt das nicht wirklich, denn jeder weiß, was der nächste Part bringen kann und wird…

Als negative Kritik könnte man noch die mit knapp über 24 Minuten „lange“ Spielzeit anmerken, aber ganz ehrlich, länger halt man diesen Alarm auch nicht aus.

„Head Held High“ ist ein krankes, verstörendes Werk, beheimatet im Grindcore, angestachelt von Bands wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN, jedoch weitaus wilder und härter als diese, jedoch nicht ganz so übertechnisch und verkopft.
NYIA spielen den perfekten Soundtrack für hyperaktive Psychopathen und cholerische Schreihälse. Für Leute, die es lieber geordnet und wohl strukturiert mögen, bietet diese Band leider nichts. Aber auch wirklich gar nichts….

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08.03.2007

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