Phantasma - The Deviant Hearts

Review

Eine neue spannende Kollaboration von bekannten Größen des Symphonic Metal ließ ein einzigartiges Projekt Realität werden: Unter dem Namen PHANTASMA vertonten SERENITY-Mastermind Georg Neuhauser und Oliver Philipps (EVERON) mit Charlotte Wessels (DELAIN) „The Deviant Hearts“ – einen von Wessels für dieses Projekt geschriebenen Roman. Die Kooperation bot Neuhauser Möglichkeit, ein Story-bezogenes Konzeptalbum zu kreieren, Komponist und Produzent Philipps hatte bereits zuvor mit DELAIN gearbeitet.

Bezaubernd fantastisch entführen erst Wessels, dann Neuhauser mit der kurzen Eröffnungsballade „Incomplete“ zu traumhafter Klavierbegleitung in eine andere Welt. Am Ende ertönen Geräusche eines Feuerwerks. Es schließen sich akustische Gitarren in unglaublicher melodischer Vielfalt als Beginn vom Titeltrack „The Deviant Hearts“ an. Ein Song, der vor Energie und Leidenschaft nur so strotzt und die Glanzzeiten des Symphonic Metal wieder aufleben lässt. Da hat Multi-Instrumentalist und Sänger Oliver Philipps ganze Arbeit geleistet.

Melancholisch und schwermütig wird es in „Runaway Grey“, das an das melodische Spektrum auf DELAINs  Album „April Rain“ von 2009 erinnert. Wessels Stimme bricht hier immer wieder fragil und fügt sich fantastisch in das volle Klanggefüge ein. Und wieder sind es Piano-Melodien, die „Try“ einleiten: Eine intensive Power-Ballade, deren Funke leider nicht ganz überspringt, auch wenn sie mit einem Herzschlag endet.

Unglaublich eingängig klatscht das kraftvolle „Enter Dreamscape“ (Lyric-Video) den Hörer gegen die Wände – so muss das sein! Gelebte Energie mit DELAIN-typischen Keyboards im Background, einfach top! Zu „Miserable Me“ wurde ein eigenes Musikvideo gedreht. Der Musical-inspierte Sound untermalt Georg Neuhausers starke Stimme, ein sehr SERENITY-orientierter Song mit grandiosem Gitarrensolo. Oliver Philipps bestreitet mit Charlotte Wessels das Duett „The Lotus And The Willow“, Wessels Hommage an Nick Cave („Where The Wild Roses Grow“).

„Crimson Course“ liegt eher Neuhausers Begeisterung für klassische Rocker wie QUEEN zu Grunde, aber auch Soundtrack-ähnliche Elemente machen den Song zu einem wahren Cinematic Metal-Erlebnis! Das leidenschaftliche Arrangement ergreift von der ersten Sekunde an. Im poppigen „Carry Me Home“ harmoniert Charlotte Wessels wunderschöne Stimme wieder angenehm mit denen ihrer männlichen Mitstreiter: So konnten nämlich für „The Deviant Hearts“ mehrere prominente Gastsänger gewonnen werden, u. a. Tom S. Englund (EVERGREY) und Dennis Schunke (VAN CANTO).

Traumhaftes Klavier zur Einleitung von „The Sound Of Fear“, unterstützt von Chloe Lowery (TRANS-SIBERIAN  ORCHESTRA) schnulzt Georg Neuhauser schmalzig vor sich hin. MEAT LOAF waren wohl Inspiration für „Novaturient“, einen bombastischen Song mit toller Melodie, verdammt ohrwurmigem Chorus und ordentlich Speed. Und das Orchesterarrangement! Das aktuellste Musikvideo gehört zum Radio-freundlichen Song „Let It Die„: Wald, Efeu, Nebel, schwarzes Kleid und Origami-Schwäne inklusive. Einen wunderschönen packenden Abschluss bildet das poppige „Symphony Of Light“.

Mitreißende, überwältigende Klangwelten haben Georg Neuhauser, Oliver Philipps und Charlotte Wessels mit „The Deviant Hearts“ geschaffen. Fantastisch, bezaubernd wandeln die beiden großartigen Sänger Neuhauser und Wessels zwischen erstklassigem Symphonic Metal und unverkennbar poppigen, Radio-freundlichen Mainstream-Songs. Einen Mangel an Kreativität und Qualität kann man dem Projekt PHANTASMA schwer vorwerfen, Charlotte kann ihre wandelbare Stimme entfalten, die Songs sind vielseitig. Dennoch hätte etwas weniger kompaktes Glattbügeln einigen Songs noch besser getan. Zweifelsohne ein wegweisendes Album im Symphonic Metal-Genre.

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17.02.2016

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