Prejudice - Megalomanic Infest

Review

Dass Belgien neben süßen Leckereien und Pommes auch Klöppelwaren der verschiedensten Art anzubieten hat, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Kunsthandwerk der härteren Gangart bieten seit nunmehr 17 Jahren PREJUDICE aus Genk feil.
In all der Zeit hat man es auf zwei Demos, drei Full-Length-Alben und eine Split mit CARNAL DECAY und INFANT BILE gebracht. Nun, sechs Jahre nach „Dominion Of Chaos“, ist auch das vierte Album, „Megalomanic Infest“ erhältlich.
Darauf erwartet den geneigten Hörer nicht mehr aber auch nicht weniger, als ein überaus heftiges Brutal-Death-Metal-Brett.

Schon das Opening-Instrumental „Improved Chaos“ zeigt, wie der Hase die nächsten 40 Minuten laufen wird und überrollt einen ohne Vorwarnung. Hauptverantwortlicher dafür ist Schlagzeuger Blast Off, der seinem Namen alle Ehre macht und kein Fell heil lässt. Doch auch die Gitarrenfraktion weiß ihre Instrumente zu bedienen, geht damit aber nicht übermäßig hausieren. Die Griffbrettwichserei hält sich in Grenzen und entlädt sich nur dann und wann in einem spritzig chaotischen Solo. Ansonsten ist Schädelspalten mit technischen Hilfsmitteln angesagt.

Ihre gefühlvolle Seite vernachlässigen PREJUDICE leider völlig. Einzige Ausnahmen sind das Akustikinstrumental „Stigmatized“, sowie das DEATH-Cover „Lack Of Comprehension“, welches somit auch zum stärksten Beitrag auf „Megalomanic Infest“ avanciert. Schade, aber unumgänglich, wenn man sonst keine einzige einprägsame Melodielinie im Angebot hat.
Auf Dauer wirkt das Gebolze dann auch sehr ermüdend und schon nach kurzer Zeit fehlt einem der Wille zur Aufmerksamkeit.
Erst der vorletzte Track „Prejudice“ (Bandhymne?) bringt die ersehnte Abwechslung. Hier erhält der Presslufthammer endlich etwas Unterstützung von der Groove- und Melodiegewerkschaft. Zeit wird’s auch. Aber wahrscheinlich kommt diese Wendung für die meisten schon zu spät.

Mehr davon wäre durchaus wünschenswert, da dem Material etwas Abwechslung sehr gut zu Gesicht stehen würde. Ob sich PREJUDICE das aber auch wünschen ist fraglich. Dafür dreschen sie einem ihre brutale Soundwand den Rest der Spielzeit doch zu beherzt entgegen.

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07.06.2010

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