Progenie Terrestre Pura - Promo 2011

Review

DARKSPACE die Drölfzigste. Damit lässt sich die Musik von PROGENIE TERRESTRE PURA oder q[T]p (fragt mich bloß nicht, woher ich das Rückwärts-p habe!) in erster Näherung beschreiben. Und wer bei diesem Satz spontan eine Gähn-Attacke bekommt, liegt damit ziemlich richtig, auch wenn diese knappe Beschreibung der Musik auf „Promo 2011“ Unrecht tut.

Die beiden Italiener mit den interessanten Pseudonymen Eon[0] und Nex[1] legen mit „Promo 2011“ ihr erstes Lebenszeichen vor. Die beiden Songs mit den Titeln „Progenie Terrestre Pura“ (was meines Wissens so viel wie „Nachkommen des reinen Landes“ heißt – was immer damit gemeint sein mag…) und „Sinapsi Divelti“ („gerissene Synapsen“) bringen es auf eine Spielzeit von gut zwanzig Minuten und sind damit schon einmal ähnlich ausladend wie die Songs aus dem Hause DARKSPACE. Geografisch sind q[T]p ja auch gar nicht sooo weit vom Schweizer Projekt entfernt – interessant sind daher jetzt die stilistischen Unterschiede.

Wie eingangs gesagt: In erster Näherung bewegen sich q[T]p in einer musikalischen Nische, die durch DARKSPACE ihren großen Beliebtheitsschub bekommen hat, die aber Ansätzen auch schon bei LIMBONIC ART zu finden war: Black Metal meets Ambient. Bei q[T]p klingt dieser Ambient weniger nach den Weiten des Alls, sondern eher, als könnte er von einer „Dreamdance“-Ausgabe oder einer Goa-Kompilation stammen. Eine – prinzipiell – gute Idee, denn auch dadurch lässt sich Stimmung erzeugen. Tatsächlich ist das auch nicht der Aspekt, an dem ich mich auf „Promo 2011“ in erster Linie stoße.

Es ist der „Black“ Metal, den ich hier bewusst in Anführungsstriche setze. Es ist nicht das erste und – befürchte ich – auch nicht das letzte Mal, dass ich mich zu dem Hinweis gezwungen sehe, dass flirrende Gitarren allein kein Schwarzmetall ausmachen. Auch Blastbeats helfen wenig, wenn wie in „Progenie Terrestre Pura“ atmosphärisch Halbgares dabei herauskommt. Viel schlimmer ist aber „Synapsi Divelte“, das einige Riffs auffährt, die ich eher dem Power oder dem True Metal zuordnen würde. So wird das nichts, meine Herren!

Und da ich schon dabei bin, die atmosphärische Qualität des Gebräus zu begutachten, fällt mir auch auf, dass die elektronischen Bestandteile zwar deutlich wirksamer und auch halbwegs spannend sind (wie gesagt, keine schlechte Idee), insgesamt aber zu blass und zu gewöhnlich bleiben. Von einem atmosphärischen Knaller wie MUHMOOD & EGO EX NIHILs „Fictive Planets“ sind q[T]p also noch ganz weit entfernt – durch die Goa-esken Einflüsse besetzen sie aber immerhin eine eigene Nische und könnten mit einigen Lehrstunden in Sachen Black Metal und noch mehr Kreativität durchaus mehr Gehör verdienen.

02.05.2011

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