Psyopus - Ideas Of Reference

Review

Die vier Patienten: Herr Doktor, Herr Doktor, bitte nehmen sie uns die Zwangsjacken wieder ab!
Doktor: Auf keinen Fall! Viel zu gefährlich!
Die vier Patienten: Warum? Wir sehen doch alle ganz lieb und unschuldig aus!
Doktor: Aussehen ist das Eine, die Verbeitung von Psychosen durch Musik das Andere.
Die vier Patienten: Unsere Musik? Psychotisch? Wie kommen Sie denn bitte darauf? Unsere Musik ist extrem, verzwickt, vertrackt, technisch höchst anspruchsvoll und vielleicht beim ersten Hören nicht ganz nachvollziehbar. Aber psychotisch?
Doktor: Schaut Euch doch nur an, was Ihr mit dem lieben Rezensenten gemacht habt! Jobbedingt war er dazu gezwungen, Eure neue Platte „Ideas Of Reference“ mehr als zwei Mal am Stück durchzuhören. Resultat: Zwei ermordete Arbeitskollegen, diverse angefahrene und deswegen schwer verletzte Passanten und am Ende richtete er die Gewalt sogar gegen sich selbst, weil er seinen Kopf fortwährend gegen die Zimmerwand rammen musste, um nicht vollends wahnsinning zu werden. Mittlerweile liegt er mit schweren Kopfverletzungen nebenan in der normalen Krankenhausabteilung. Sein Zustand ist wegen innerer Blutungen kritisch.
Die vier Patienten: Vielleicht war er einfach nicht der richtige für unsere Musik.
Doktor: Das kann durchaus sein, aber objektiv gesehen ist er trotzdem ein Beweis dafür, dass Euer Chaos-Core bei Menschen zu nicht vorhersehbaren Pyscho-Aussetzern und Ausbrüchen von Gewaltwirbelstürmen führen kann.
Die vier Patienten: Aber warum? Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, die Death Metal, Hardcore oder Jazz hören und trotzdem ein ganz normales Leben führen.
Doktor: Das liegt daran, dass kaum einer auf die Idee kommt, alles gleichzeitig in seinen CD-Player zu packen.
Die vier Patienten: Und das liegt wiederum daran, dass fast keiner von ihnen die technischen Möglichkeiten besitzt, die wir haben. Unser Sänger hat extrem belastbare Stimmbänder, während sich die Finger unseres Bassisten und Gitarristen nach jedem Frickelriff wieder von selbst entknoten und es unserer Drummer vermag, fernab jeglicher Songstrukturen seine Stöcke zu schwingen. Sollen wir etwa ernsthaft für diese Fähigkeiten bestraft werden?
Doktor: Ja, denn was sollte ich sonst Euren Kollegen von THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder INTO THE MOAT sagen, die die Zellen nebenan bevölkern und schon länger als Ihr Zwangsjacken tragen?
Die vier Patienten: Ihnen ist aber schon klar, dass wir üben und proben müssen?
Doktor: Das kann ich nicht verantworten! Sonst wären nach kurzer Zeit alle Bediensteten dieser Anstalt selbst Patienten und würden sich Euren Songtitel „Death, I…“ zu Herzen nehmen. Ihr könnt gehen! Alle! Aber begebt euch bitte auf die von Euch besungene „The Long Road To The 4th Dimension“, denn sie hat kein Ziel! Ich will Euch nie wieder sehen!
Die vier Patienten: Viele Wege führen zum Ziel, lieber Doc! Nur so konsequent die Extreme auslotend wie wir beschreitet sie keiner!

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30.05.2005

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2 Kommentare zu Psyopus - Ideas Of Reference

  1. the stillborn one sagt:

    is ja wirklich nett aufgemacht, A B E R:<br>

    einmal mehr ein klarer fall von absoluter rezensorenfehlbesetzung! warum zum teufel kann man nicht spezielle reviewer für bestimmte (ihnen vertraute) bereiche bestimmen????

    8/10
  2. natas sagt:

    Muss meinem Vorposter zustimmen, bei Psyopus gehen die Meinungn arg auseinander.. Pyopus sind genauso grandiose Musiker ala The Dillinger Escape Plan und Konsorten, sie produzieren nicht gerade konservative Musik,es ist eben eine Art abstrakte Kunst.. Psyopus würde ich als eine Art The Dillinger Escape Plan meets Necrophagist bezeichnen, sicherlich nicht radiotauglich..

    9/10