Recueil Morbide - Morbid Collection

Review

RECUEIL MORBIDE machen es wie in der Formel 1: direkt Vollgas! Die thrashigen Gitarren mähen Dir vom Start weg die Haare aus den Wurzeln, plötzlich windet sich ein Riff in Black-Metal-Manier durch den Gehörgang, bevor das Blei eine tödliche Färbung erhält. Ein langgezogener Schrei, anschließend Pig Squeals, was für ein Beginn! Auch „We Harvest What We Sow“, als zweite Nummer direkt hinter der Pole-Position platziert, lässt die Reifen quietschen. Erst mit „Chronicle Of A Decline Obsessions“ kommt etwas Abwechslung in den Geschwindigkeitsrausch. Was nicht heißen soll, dass das erste Song-Quartett langweilig ist. Die Franzosen besitzen genug technische Raffinesse und Erfahrung, um ihre Lieder mit einem gewissen spielerischen Anspruch aufzupeppen und Songstrukturen zu bauen, die jede extrem veranlagte Ohrmuschel unterhalten sollten. Nur verfrickelt man sich auf „Morbid Collection“ nicht. Gut so! Im Fokus steht das unverfälschte Hörerlebnis brutalen Death Metals, nicht die Darbietung von Fingerfertigkeiten. Und so darf es auch gern mal stumpf Walzen, der Thrash Metal regiert nicht selten und hin und wieder schlängeln sich feinere Harmonielinien durch die Tracks.

Von Erfahrung kann man nur profitieren, wenn man schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat – und im Idealfall auch einige Veröffentlichungen. RECUEIL MORBIDE machen bei beiden Aspekten eine ganz gute Figur: Seit 2000 rührt die Truppe im brutalen Todesbrei, das Debüt erschien 2002 unter dem Titel „Hurt By Human Race“. „Morbid Collection“ stellt demnach schon den fünften Release dar. Weitere Erfahrungen sammelt man auf der Bühne. Die haben sich RECEUIL MORBIDE als Support bereits mit Hochkarätern wie VADER, BENIGHTED, BEHEMOTH, ENTOMBED und ABORTED geteilt, diverse Headliner-Shows ergänzen das Live-Portfolio. Musikalische Orientierung? Da können vor allem die früheren Werke letztgenannter Tour-Combo herangezogen werden.

Elf Songs, knapp über vierzig Minuten. Das Niveau ist hoch, aber vor den berühmten Abnutzungserscheinungen ist auch „Morbid Collection“ nicht gefeit. In „With This Hate“ wurde etwas Cleangesang eingebaut, das reicht aber nicht, um dem Material so viel Abwechslung zu verpassen, dass es für die Kaufempfehlung reicht. Dennoch: Das Album ist gut produziert und hat reichlich starke Songs in petto. Fans des Genres werden zuweilen begeistert sein, allzu viele neue Jünger werden RECUEIL MORBIDE mit ihrem fünften Studioalbum aber eher nicht rekrutieren. Ein großer, aber kein ganz großer Wurf.

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09.03.2015

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