
Mit ihrem dritten Album widmen sich RELICS OF HUMANITY der vollständigen Auslöschung des Lichts. „Absolute Dismal Domain“, das erste Album mit Neuzugang Flo Butcher an den Vocals, ist ein für das Genre sehr düsteres Werk, das in seiner erschütternden Härte vor allem Tiefe und Negativität bündelt.
Wer die Band in der Vergangenheit gehört hat, darf auf das neue Album gespannt sein, denn die Band hat sich vor allem von den grundsätzlich schnellen, undifferenzierten Parts verabschiedet und sich mehr in Richtung Atmo-Slam bewegt, was den Songs insgesamt einiges mehr an Überzeugungskraft verleiht als die älteren Sachen, ohne dabei auf die Ursprünglichkeit der Band zu verzichten.
Brutal Death Metal Darkness
„Absolute Dismal Domain“ ist eine gute Mischung aus brutalem Ami-Death der 90er Jahre, der sich auf angenehme Weise dem modernen Slam hingibt, ohne dabei an Geschwindigkeit und Härte zu verlieren. Die Band hat zweifellos ihr Ziel erreicht, eines der undurchdringlichsten Alben zu schaffen, das in seiner Härte und Düsternis zweifellos auf diesem Sektor dominiert.
Im Verlauf des Albums verfestigt sich der Eindruck einer leichten Eindimensionalität, die sich beim Eintauchen ins Gesamtbild vor allem in den schnellen Parts einstellt, auch wenn der Band immer wieder der Sprung vom Stumpfen ins Technisch-Brachiale gelingt. Der durchweg gutturale Gesang des Sängers Florent ist in seiner Eindimensionalität wohl unverzichtbar für das Album, sticht aber auch als einer der Punkte heraus, die es in seiner absoluten Düsternis und Kontextualität auszeichnen und einschränken.
Im Schwellbrand einer toten Welt
Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, da sich die Platte als düstere Endzeitvision durchzieht und alles niedermäht. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird in RELICS OF HUMANITY sicherlich eine für den Brutal-Sektor ‚erfrischende‘ Note finden, auch wenn das Grundkonstrukt nicht unbedingt innovativ daherkommt, überzeugt die Grundmischung aus purem Nihilismus und dominierender Brutalität auf ganzer Linie. Die erste Singleauskopplung „Smoldering Of Saraphim“ ist ein gutes Beispiel für das gelungene Zusammenspiel von Midtempo und Doublebass und darf hier gerne als Anspieltipp herhalten.
Erstes kleines Highlight des Jahres und eine waschechte Überraschung. War für mich so nach den Vorgängern und dem sonstigen Output von Ominous Scriptures nicht unbedingt zu erwarten. Dieser kriechende Mid- bis Downtempo Approach umschifft gekonnt jede Slam-BDM Stereotype und baut dabei eine bitterböse, sogartige Atmosphäre auf, wie mans eher von zb Black Tongue kennt. Man höre nur den unfassbaren Titeltrack. Großartig!
Bin mir nur nicht ganz sicher, ob der Snare Sound, den ich grundsätzlich liebe, hier so gut reinpasst. Zusätzlich sind die Vocals vllt einen Tick zu präsent im Mix und gleichzeitig die Gitarren bisschen verwaschen. Aber da die Mukke ja funktioniert, darf das wohl so!