Repuked - Pervertopia

Review

Na, hast du in letzter Zeit mal ordentlich gekübelt? So richtig die Kante gegeben, Bier, Wein, Schnaps, alles durcheinander gezecht, und anschließend das Klo vollgereihert? Oder hast du es bis dahin gar nicht erst geschafft und den Türrahmen mit einem magenwarmen Sprühstoß verziert? – Ist aber auch völlig egal: Deine nüchternen Mitmenschen haben sich sicherlich gefreut, als sie die ganze Kotze wegwischen durften – unter der Nase ein Parfumflakon. Und wenn deine Kumpels die Aktion von dir geil fanden, steht einem neuerlichen Besäufnis nichts mehr im Weg: Der Kasten Bier ist noch fast voll, und unten im Keller habt ihr zwei Flaschen Strohrum entdeckt.

Vielleicht habt ihr dann aber noch ein wenig Zeit, euch Gedanken um die musikalische Untermalung eures kommenden Zechfestes zu machen. Ganz heißer Tippp: REPUKED aus Stockholm-Nord mit ihrem Debütalbum „Pervertopia“. Das ist der ideale Soundtrack eurer zukünftigen Taten, vorausgesetzt, ihr mögt Death Metal. Also jetzt eher so der schrammelige und primitive Death Metal, wie ihn die schwedische Gesetzgebung seit 1991 verbietet (und gegen die seitdem nur noch wenige Kapellen verstoßen haben (und die wurden seither von der Sicherheitspolizei auf Schritt und Tritt verfolgt)).

„Pervertopia“ beginnt mit einem aus der Seele kommenden „bluuuurghhhh“ und Spratzgeräuschen, um dann elf erstaunlich schmissige Tracks rauszuholzen – und das in einer Soundqualität, wie sie in jedem siffigen Proberaum nicht besser rüberkommen könnte. Okay, die Gitarren sind vergleichsweise fett und beim Gesang gibt es ein paar Raumeffekte (die Bandmitglieder wechseln sich in ihrer Kotzorgie ab), aber allein das Schlagzeug klingt doch reichlich nach Pappkarton. Letztendlich passt der Klang zu dieser Art Musik aber wie der Kopf in die Schüssel. Und die Songs? Die sind gar nicht mal so schlecht. Sicherlich, wer mit einer Hand die Bierdose halten muss, kann keine filigranen Leads spielen, aber die Stücke machen den Spaß, den ihre Titel versprechen: „I Wanna Puke On You“.

Bitte? Das ist nicht originell? Natürlich nicht – aber ist ein neuerliches Besäufnis mit dem gleichen Stoff, denselben Freunden und den immergleichen Gesprächsthemen sonderlich originell? Eben. Immerhin bietet „Pervertopia“ in seiner stilistischen und spieltechnischen Beschränktheit so viel Abwechslung, dass man sich das Album gern noch einmal anhört. So ganz ohne Alkohol geht das natürlich nicht, dann aber bitte nicht alles durcheinander: Ruck zuck kommt es zur „Toxic Constipation“, und alles ist aus. Dann heißt es Krankenhaus, Diät und garantiert keinen Alkohol. Und erst recht keinen Death Metal und kein „Pervertopia“ – und das wäre doch wirklich zu schade.

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03.01.2011

- Dreaming in Red -

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