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Retrogression - Retrogression

Review

Man muss sich mal folgendes Experiment vorstellen: Man nehme eine Prise PANTERA nach „The Great Southern Trendkill“, mische deren Sound mit progressivem Death Metal der härteren Gangart, und lässt das ganze von Randy Blythe, Frontmann der Amis LAMB OF GOD, abmischen. Unmöglich? Nicht ganz. RETROGRESSION aus dem schönen Finnland schaffen auf ihrem neusten, nach sich selbst betitelten Album, einen großen Spagat, zwischen Stilen die sich normalerweise mehr als fremd sind. Südstaaten-Riffs und nervöses Prog-Gefrickel, lässige Drums und Bassdrum-Gewitter, wütende Shouts und stimmungsvolles Gröhlen: Hier werden scheinbar mit links kleine Meisterwerke geschaffen, die gerade aufgrund des außergewöhnlichen Klangbilds so faszinieren.

Aber von vorne: Nach einem düsteren Intro startet man mit „As We March“ noch recht kompakt, der Song gestaltet sich eingängig, und bringt verdammt viel Groove aus den Boxen. „Purity For All“ ist dann so etwas wie die Überleitung in die komplexeren Gefilde, und spätestens ab „For The Pathetic“ befinden wir uns in einem anderen Klang-Kosmos: Es wird trotz wechselnder Strukturen Eingängigkeit erzeugt, wo in einem Moment ein OPETH-Riff die Oberhand hat, wird im nächsten in trashiger LAMB OF GOD-Manier wieder alles platt gewalzt. Die Drums gliedern sich perfekt in dieses Spiel ein, man gibt sich sehr komplex, aber bleibt doch immer nachvollziehbar, während man von einem hervorragenden Fronter unterstützt wird, der je nach Stimmung bösartige Growls oder rauchige Shouts von der Leine lässt.

Nach einer halben Stunde Spielzeit ist ganz klar, das hier etwas richtig gutes erschaffen wurde, und ich frage mich, warum RETROGRESSION nicht schon in der Vergangenheit auffällig wurden, immerhin gibt es die Band schon seit 2002. Auf „Retrogression“ ist für so ziemlich jeden Metal-Fan etwas interessantes zu finden, und auch wenn die Songs wirklich viele Durchläufe benötigen, und ein etwas intensiveres Auseinandersetzen erfordern, zündet die Scheibe danach um so mehr. Eigentlich schade dass es nur sechs echte Tracks auf das Album geschafft haben, bitte in Zukunft mehr davon!

27.02.2012

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