Reverence - Chamber Of Divine Elaboration

Review

Die Franzosen von REVERENCE sind schon seit knapp 10 Jahren musikalisch unterwegs, können auch auf einige Demos und Splits (u.a. mit BLUT AUS NORD) zurück blicken. Einen richtig großen Sprung machten sie aber erst vor zwei Jahren, als sie ihr Debütalbum „Industrial Mental Concept“ veröffentlichten.

Nun steht mit dem vorliegenden Zweitwerk der nächste große Schritt an, bestehende Grenzen zu überschreiten. Das bedeutet im Klartext die Entfernung vom ursprünglichen Black Metal hin zu experimentelleren Gefilden.
Das Album wird beherrscht durch schleppende, depressive Songstrukturen mit deutlichen Industrialanleihen. Nähen zu ihren Kollegen von BLUT AUS NORD aber auch den Suicidal Black Metallern von SHINING sind nicht von der Hand zu weisen, stellen aber nur einen Teil des Klangspektrums von REVERENCE dar.

Die Kraft der Kompositionen liegt in ihrer hypnotisch-destruktiven Wirkung und einem ungemein kalten Charakter. Es ist diese post-apokalyptische Stimmung, die irgendwie zwischen den Interpretations-Stühlen steht. REVERENCE selbst zählen sich eher zur Suicidal-Fraktion, wobei man ihre Motivation auch eher dem Industrial zurechnen könnte. Dass liegt meines Erachtens vor allem am speziellen Sound, z.B. die Art und Weise, wie die Gitarren in der Produktion ausgesteuert werden. Abgestimmt auf die dezenten Synth-Effekte (vor allem einfache Soundlayer dienen hier als Grundierung) erzeugen sie einen teilweise kalten, sterilen Klang, andererseits aber auch sehr mächtig und nachhallend.

REVERENCE arbeiten zwar auch mit Gesang, der aber nicht immer geglückt ist. Der klare Gesang verliert sich des öfteren in Hilflosigkeit und auch die Growls sind manchmal etwas kraftlos. Aber die Franzosen entfalten ihre volle Stärke ohnehin in den instrumental dominierten Songs. Das Album sowie die Songs selbst werden von immer wiederkehrenden Motiven geprägt, die dem Ganzen einen sehr epischen Anstrich geben. Musik zum Hineinfühlen, zum Mitgetragenwerden. Die Überblendung der stilistischen Ausrichtungen sorgt auch dafür, dass sich der Hörer eher wie auf einer Reise fühlen kann, als in einem Strudel, in dem es nur noch bergab ins Dunkel geht. Hier dominiert weder das Lebensverneinende noch das Endzeitliche, es ist eher wie ein Trip durch die Vorhölle, an dessen Ende der Hörer vor die Entscheidung gestellt wird, selbständig weiter zu gehen, oder sich einfach treiben zu lassen.

Das Album erscheint neben der regulären Version auch als limitierte Auflage (1000) im Digipak. Interessant für jeden offenherzigen, Schwarzmetall-affinen Hörer, der sich beim Thema Experimente gleich zweimal meldet.

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06.11.2007

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