Reverend Kill - War & Conflict

Review

Eine kanadische Death Metal Band? Spätestens seit KATAKLYSM weiß man, dass dies durchaus vorkommen kann. Doch sollte man seine Hoffnungen nicht allzu hoch ansiedeln, wenn man es mit REVEREND KILL zu tun bekommt. Ihr neues Werk in „War & Conflict“ versucht es sich in mehreren Genrenischen gleichzeitig bequem zu machen, passt jedoch nirgendwo so richtig rein.

Man merkt schnell, dass die Band sich so kreativ wie möglich zeigen möchte. Der an einen Revolvermann angelehnte Name, Indianerkriegsgeschrei am Anfang des Albums, gebrüllter Gesang gepaart mit melodischen Gitarren – das ganze hätte eine durchaus interessante Mischung abgeben können. Wenn da nicht die Wenns wären.

Zunächst einmal ist die Produktion anno domini 2010 nichts anderes als offene Ketzerei, für die man ganz ohne Prozess auf den Scheiterhaufen gehört. Dünnstes Schlagzeug trifft auf eine stumpfe Rhythmusgitarre über der dann genauso eierlose Leads gepeitscht werden. Das könnte bei einer Black Metal Veröffentlichung mit einem entsprechenden Image (man kennt das ja) noch halbwegs als kultig und oldschool durchgehen. In der Richtung jedoch, in die REVEREND KILL gerne gehen würden, nämlich eine Mischung aus Heavy und melodischen Death Metal, zieht das leider nicht. Hier fehlt einfach der Druck. Umso frecher erscheint dann der Beipackzettel zur CD: „War and Conflict is faster, heavier and more guitar driven than it’s predecessor.“ Solche Versprechungen sind in der heutigen Zeit nicht nur peinlich – sie stimmen auch schlicht und ergreifend nicht.

Dabei haben die Revolverhelden auch ihre netten Momente. Vor allem wenn sie sich in den melodischen Soli verlieren kommt gute Stimmung auf. Doch diese Lichtblicke werden schnell von 08/15 Riffs, oder Gitarrenintros auf Grundschulniveau wieder vermiest. Eigentlich sehr schade, denn das Potenzial schimmert vielerorts hindurch. Umso ärgerlicher ist dann diese Umsetzung. Viel Hoffnung auf Besserung gibt es momentan auch nicht, denn REVEREND KILL sind gerade damit beschäftigt ihr Erstlingswerk in einem „neuen Gewand“ nochmals einzuspielen. Hurra! Ach ne, doch nicht.

01.01.2011

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