Ringworm - Seeing Through Fire

Review

Soundcheck August 2023# 15

Sänger und Gründungsmitglied James Bulloch bringt es auf den Punkt: „Wir sind so etwas wie ein musikalisches schwarzes Schaf. Uns wird immer vorgehalten, zu viel Hardcore für Metal und zu viel Metal für Hardcore zu sein“, womit der Fronter zwar explizit den in diesem Fall ziemlich hardcorelastigen Song „No Solace, No Quarter, No Mercy“ des aktuellen Albums „Seeing Through Fire“ meint, aber damit durchaus auch über den gesamten RINGWORM-Querschnitt hätte sprechen können. Erstmals bei Nuclear Blast Records untergekommen bleibt nun zu analysieren, ob der Sound auf dem inzwischen neunten Album der Truppe wirklich wie angekündigt deutlich roher sein würde.

Musikalisches schwarzes Schaf

Dies lässt sich nach den ersten Durchläufen von „Seeing Through Fire“ zweifelsfrei verneinen. Ja, die Thrashcore-Veteranen aus Cleveland sind weiterhin absolut „in your Face“ und untermalen dies mit einer druckvollen Produktion, die auch gar nicht anders hätte ausfallen dürfen. So fokussieren sich RINGWORM abermals auf kantige Songs mit mächtigem Drive nach vorne. An der Stelle, wo andere Hardcore-Kapellen das Sicherheitsgeschirr ablegen und in höhere Tempobereiche ausklinken, dort fühlt sich das Quintett aus Ohio wohl. Um das Ganze aber ordinär dem Thrash Metal zuordnen zu können, sind Groove-Faktor und Prollo-Vibe einfach zu hoch.

Darüber hinaus wäre da auch noch Bandkopf Bulloch, der wirklich eine herausragende Shouter-Qualität mitbringt und der im Gegensatz zur Produktion wie ein rohes Stück Fleisch am Knochen klingt. Was genau RINGWORM auf „Seeing Through Fire“ an den Drums veranstalten, ließ sich aktuell nicht abschließend aufklären. Jedenfalls scheint der bisherige Kesselhauer Ryan Steigerwald, der seit 2022 auch die Live-Aktivitäten von MIDNIGHT begleitet, auf der neusten Scheibe nicht mehr mit an Bord zu sein.

James Bulloch – das rohe Fleisch am Knochen

Seit dem Gründungsjahr vor nunmehr 30 Jahren ist es nicht gelungen, sich mehr als einen anerkennungswürdigen überregionalen Status zu erspielen. Und das wird sich wohl auch mit „Seeing Through Fire“ nicht ändern. Nicht weil RINGWORM weder Fisch noch Fleisch sind und auch nicht, weil den US-Amerikanern womöglich die notwendige Energie fehlen würde. Was allerdings fehlt, sind, neben Brechstangenriffs und tatsächlich fiesen Vocals, Songs, die hängenbleiben. So schreddern sich die Jungs durch eine gute halbe Stunde Faustkampf – leider ohne bleibende Gehirnerschütterung.

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10.08.2023

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