Rival - State Of Mind

Review

Falls ihr mal wieder irgendwo auf nen Zug der Deutschen Bahn wartet, der so 1 bis 2 Stündchen Verspätung hat, könnt ihr tatsächlich froh sein, solltet ihr die Labelpremiere von den Amis Rival dabei haben. Denn „Hell Train“ macht euch derartige Beine, dass ihr sogar nen ICE überholen könnt.

Alleine das Intro, welches ne anfahrende Dampflok simuliert, dürfte live zu nem verdammt hohen Spassfaktor führen. Da gibt es nur ein klitzekleines Problem ! Die Nummer steht ganz am Ende der Scheibe – und da ist der Zug leider schon ein bisschen vorher abgefahren. Rival zocken mit Herzblut und großer Spielfreude – keine Frage – vor allem Drummer Gary Olson und die mitreißende, wenn auch SEHR traditionelle Gitarrenfront leisten feine Arbeit, aber bedauerlicherweise sind die meisten der Songs wie n oller D-Zug auf Gleis 8, während der Hörer auf Gleis 1 steht … sie rattern spurlos an einem vorbei. Keine Chöre, die man lauthals und voller Inbrunst mitschmettern könnte, keine Hooks, die sich in die Gehörgänge einhaken, dass es wehtut und allgemein ein recht belangloses Songwriting … schade ! Zumal einige der Tracks eben diese Mankos nicht haben und gut nach vorne losmarschieren.

Der Titeltrack, das fetzige „Extreme Aggression“ (Nä, nix mit Kreator ! Echt nicht !), „Reach“ mit Abstrichen oder eben „Hell Train“ sind echte Keulen, die eine hervorragende Kost für Fans von typischem US Power Metal mit leichtem Thrash Einschlag abgeben. Um so blöder ist der Umstand, dass der Rest diesen Standard nicht halten kann. Über alle Songs hinweg ist aber die markant/charismatische Stimme des J.D. Kimball – lastigen Sängers/Bassers John Johnsson Trumpf, der Einiges auf den schwächeren Stücken retten kann. Vielleicht stünden ihm beim nächsten Output aber auch ein paar variablere Vocallines besser zu Gesicht, um allen Songs den nötigen Wiedererkennungswert zu verleihen. Die Produktion geht ganz in Ordnung, auch wenn sie nun wirklich kein echter Boxenkiller ist.

Hin und wieder ein wenig blechern und drucklos präsentieren uns die Amis ihr Material – positiv ist jedoch zu erwähnen, dass ein jedes Instrument (so auch der Bass) genug Raum zur Verfügung hat und im Gesamtsound gut auszumachen ist. Was man den Jungs zudem ohne Weiteres abnehmen kann: sie zocken ehrliche Mucke, die ihnen selbst verdammt viel Spaß macht. Was allerdings so gar keinen Spaß macht, ist die ärgerlich kurze Spielzeit. Sicher sollte man keine Füller auf ein Album packen, nur um die 45 Minutenmarke zu knacken, aber nur 35 Minuten sind für nen normalpreisigen Longplayer (mit Füllern !!!) doch etwas arg dürftig (Hey, ich WEISS, wie lang „Reign In Blood“ ist !).

Den nächsten Silberling dann bitte etwas voluminöser und konsequenter … dann bekommt wirklich jeder seinen Zug !

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04.06.2004

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