Ruindom - In The Eye Of The Dead

Review

RUINDOM kommen aus Finnland und ihren Albumtitel „In The Eye Of Death“ darf man gerne wörtlich nehmen. In etwas mehr als dreißig Minuten servieren uns die skandinavischen Haudegen klaustrophobisch vertonte Dunkelheit. Der Hörer wird gnadenlos auf den Boden gedrückt und förmlich gefoltert, von eiskaltem Sound und technisch drückenden Riffs.

Mechanisch rhythmische Gitarren treffen auf gnadenlose Drums, häufig eingeleitet von kranken, bizarren Geräuschen, die einem jegliche Freude aus dem Körper saugen. Der röchelnd keifende Gesang passt in diesem Fall natürlich wunderbar und lässt den Hörer ebenso wenig aus den Fängen. Abstoßend und gleichzeitig anziehend ist „In The Eye Of Death“ geworden und die spröde Produktion ist pure Absicht und nicht etwa mangelnden Möglichkeiten geschuldet. Die Band setzt auf Authentizität, möchte auf Platte genauso klingen wie live.
Obwohl RUINDOM nicht zwingend auf Schnelligkeit setzen, manövriert jedes der Stücke den Hörer zwangsläufig in eine Ecke und prügelt langsam stetig oder rasend schnell auf das Opfer ein. Das schleppende „Lie, lie, lie…“ im Titelsong „Ruin Of The Death“ gleicht einem Befreiungsschlag, immer wieder hämmern Gesang und Musik unbeirrt auf den Hörer ein.

Besonders gut gefällt mir der knurrende Bass, der in instrumental progressiven Momenten ganz toll zur Geltung kommt und vielen Stücken den gewissen Pfiff gibt. Die Entscheidung für eine unpolierte Produktion war definitiv richtig und verleiht RUINDOM mehr Eigenständigkeit. Man kann den Schweiß riechen, die Arbeit und das Engagement spüren, fühlt sich dadurch näher an der Band. Vorteil von „In The Eye Of Death“ ist auch gleichzeitig der Nachteil der Platte, nämlich diese unbezwingbare Kälte, die das Werk von RUINDOM umgibt. Das kann Spaß machen, zieht aber auf Dauer runter und ist somit nicht für jede Gelegenheit und jedes Gemüt geeignet. Da das Niveau konstant gut und kalt klirrend ist, verliert sich so mancher Song in der Masse und leider kann ich auch keinen nachhaltigen Hit finden.

15.05.2013

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