S3 - Propaganda One

Review

Autohersteller nennen ihre Fahrzeuge in der Art und Weise. Eine ehemalige französische nukleare Mittelstreckenrakete hieß ebenfalls so und es gibt bestimmt noch einige andere Dinge, die damit verbunden werden könnten. Aber Musik? S3 besteht aus einer Person und jeder Menge Computersound. Diese eine Person ist von Berufung her Bassist und entsprechend Bass-lastig ist die ganze Geschichte auch ausgefallen. Alles ziemlich heruntergestimmt und wummernd. Die vorliegende EP mit den darauf enthaltenen vier Stücken, welche sich „Propaganda One“ nennt, versucht über knappe 14 Minuten den Hörer in ihren zweifelhaften Bann zu ziehen. Vorneweg sei gesagt, dass die Titel auf der Promo aus irgendwelchen Gründen nicht den Titelangaben auf der Myspace-Präsenz von S3 entsprechen. Was jetzt genau was ist, vermag ich von dieser Stelle aus nicht festzustellen, halte mich der Einfachheit halber mal an die Abfolge der CD.

Herauszuheben ist das, was auch am „ohrenscheinlichsten“ herauszuhören ist. Dieses grausame synthetische Cello, das sich penetrant im Hintergrund hält und somit der ganzen, scheinbar düster und metallisch wirkenden (tatsächlich aber ziemlich dumpfen) Atmosphäre ein wenig den Stil einer rebellischen Satans-Schulband mit einer alten Hohner E3 Heimorgel verleiht. Bestes Beispiel hierfür wäre „The Slave“. Das Stück fängt echt gut an. Doch kaum sind die ersten wenigen Sekunden durch, juckt es einen in den Fingern, den CD-Player auszuschalten. Das programmierte Schlagzeug macht den Kohl da auch nicht mehr fett.

Beim letzten Track „Call Me“, im Original bekannt durch Goldkehlchen GOLDIE, wird sich richtig weit aus dem Fenster gelehnt und weiblicher Gesang engagiert. Na gut, es könnte generell alles organischer sein. Im Fall von „Call Me“ von mir aus gerne auch ein wenig energischer, insbesondere der Damengesang. Nun ist „Propaganda One“ auch nicht nur totaler Schrott. Abgesehen von dem oben bereits Erwähnten, würden die Songs bei einer besseren Produktion, „echten“ Instrumenten und bitte ohne dieses nervtötende Cello, durchaus etwas hermachen. Speziell „The Game“ bietet richtig gute Ansätze, die man durchaus weiterverfolgen könnte. Eine Sache ist wirklich ohne negative Kritik anhörbar: die Todesblei-Vocals. Dass er gut Bass spielt, sei hier nur am Rande erwähnt. Wäre auch seltsam, wenn dieses, als Soloprojekt eines Bassisten angepriesene Stück Musik daran scheitern würde.

Thomas, seines Zeichens Moderator dieser One Man Show S3, wobei S für Subcontra und 3 für das dritte Projekt stehen soll, spricht explizit davon, dass es wohl im Raume stünde weitere Aktionen mit realen Musikanten einzuspielen. Ahnung davon müsste er haben, spielt er doch bereits in einer Band namens ASGAIA. Dann hoffe ich mal, dass S3 nicht auf immer und ewig an die gute alte E3 angelehnt ist und lasse mich überraschen, ob da noch irgendetwas kommt. Falls ja: kann es nur besser werden. Falls nein…

26.11.2009

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