Silent Skies - Dormant

Review

Obwohl Sänger Tom Englund (EVERGREY) und Pianist/Keyboarder Vikram Shankar (REDEMPTION, LUX TERMINUS) eigentlich bereits mit ihren Hauptbands gut zu tun haben, erweist sich ihr gemeinsames Nebenprojekt SILENT SKIES als erstaunlich langlebig und produktiv. „Dormant“ ist nach „Satellites“ (2020) und „Nectar“ (2022) bereits das dritte Album, auf dem das Duo seinen gefühlig-warmen Ambient-Sound ganz ohne Stromgitarren zelebriert.

Obwohl die Kompositionen ziemlich vielschichtig und ausgefeilt sind, tappen Englund und Shankar nicht in die offensichtliche Falle, die Songs in opulenten Arrangements und einer Unzahl von Instrumentalspuren zu ertränken. Stattdessen arbeiten SILENT SKIES den Kern der jeweiligen Kompositionen stets klar heraus und haben jenes „weniger ist mehr“-Credo verinnerlicht, welches gerade im Prog-Bereich von allzu vielen Bands geradezu als Sakrileg empfunden wird.

Selfcare-Wolken für den musikalischen Herbstabend

Mit dem Opener „Construct“ bringen SILENT SKIES die Zuhörerschaft gleich in die richtige Stimmung. Obwohl „Dormant“ im Spätsommer veröffentlicht wird, schielt die Musik ganz unverhohlen auf ruhige Herbstabende vor dem Kamin, gerne auch mit einem Heißgetränk und einem guten Buch in der Hand. Eine bewusste Auszeit vom hektischen Alltag könnte keinen schöneren Soundtrack haben als diesen, so mühelos schafft es das charismatische Musikanten-Duo, den geneigten Zuhörer eine gute Stunde lang auf extraflauschige Selfcare-Wolken zu betten – unter Verwendung der Repeat-Funktion auch deutlich länger.

Trotz der durchgängig ruhigen Vortragsweise ist „Dormant“ keineswegs ein gleichförmiges, spannungsarmes Album geworden. SILENT SKIES wissen genau, an welchen Stellen sie die Intensität steigern und wo sie sich im Gegenzug eher zurücknehmen müssen. Ein erstes Highlight stellt dadurch das mit seinen weichen Synthie-Drops zum Träumen verführende „Churches“ dar. Das beinahe schon fröhlich anmutende „The Real Me“ hinterlässt hingegen auf eine ganz andere Art Eindruck und verfügt über einen unerwarteten Hit-Charakter. Und natürlich steigert sich die Scheibe zum Ende hin nochmals, um mit „The Last On Earth“ einen besonders eindringlichen Abschluss zu finden.

SILENT SKIES sind nicht metal

Mit Metal im eigentlichen Sinne hat „Dormant“ freilich überhaupt nichts am Hut, darüber täuschen auch die als Bonustracks enthaltenen Cover-Versionen von „The Trooper“ (IRON MAIDEN) und „Numb“ (LINKIN PARK) nicht hinweg (jene von Bruce Springsteens „Dancing In The Dark“ sowieso nicht). Gute Musik funktioniert hingegen ohnehin außerhalb jedes Genrekorsetts, so dass SILENT SKIES mit Sicherheit auch unter unserer Leserschaft ihre Fans finden werden, die mit „Dormant“ ein weiteres Ambient-Highlight aus dem Hause Shankar/Englund genießen dürfen.

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26.08.2023

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2 Kommentare zu Silent Skies - Dormant

  1. Watu sagt:

    Video geht nicht. ;))

    1. Mirko Pidde sagt:

      Danke Dir für den Hinweis, ist gefixt!