Skelator - Blood Empire (EP)

Review

Obwohl SKELATOR bereits seit über 20 Jahren aktiv sind und neben diversen Demos vier mindestens gutklassige Alben vorzuweisen haben, hat die Band aus Seattle bisher nicht zuletzt auch auf diesen Seiten sträflich wenig Beachtung erfahren. Dies soll hiermit korrigiert werden, also widmen wir unsere Aufmerksamkeit kurz der neuen EP „Blood Empire“.

SKELATOR toasten mit Blutwein

Für selbige haben sich die Amis mit Star Trek ein in der Metal-Szene überraschend unterrepräsentiertes Thema ausgesucht, was eigentlich verwunderlich ist, eignen sich doch grade die kriegerischen Klingonen bestens für eine Umsetzung im Stahl-Gewand. Um diese soll es dann auf dem vier Track starken Scheibchen auch gehen und es ist schon fast ein bisschen schade, dass diese relativ ausgefallene Thematik auf einem zwar sehr robusten aber eben auch wenig exotischen musikalischen Fundament ruht. Andererseits, denkt man an die verschiedenen Darbietungen klingonischer Sauf- und Kriegslieder innerhalb der verschiedenen Serien (einfach mal bei Youtube suchen) ist es vielleicht doch besser, dass SKELATOR sich auf ihre Kernkompetenz beschränken.

Und die liegt bei einer Mischung aus Speed Metal und klassischem Heavy Metal, der sowohl Einflüsse aus typisch amerikanischem Epic Metal als auch aus der NWoBHM verarbeitet. „Deeds of Honor“ legt nach einer heroischen Einleitung gleich ziemlich flott los und es geht dabei nicht nur recht ruppig zur Sache; der hektische, nasale Gesang von Frontmann Jason Conde-Houston verleiht der Nummer auch einen dezent punkigen Touch. Der mit einem galoppierenden Hauptriff und dezenten MAIDEN-Leads versehene Stampfer „Good Day To Die“ wiederum lehnt sich voll in die epische Seite der Band und klingt, als würden sich die eisernen Jungfrauen und alte MANOWAR irgendwo in der Mitte treffen.

„The First Empire“ bietet überwiegend klassischen US Power Metal, zudem scheinen leichte MERCYFUL FATE-Anleihen durch und Conde-Houston setzt zu einigen hohen Schreien an, die zwar nicht immer punktgenau landen, ihn dafür aber ein bisschen weniger wie Jello Biafra auf Heavy Metal klingen lassen. Abgerundet wird die EP durch eine weitere Uptempo-Nummer; „Bloodwine“ geht ordentlich nach vorne, gibt sich im Refrain jedoch kriegerisch und macht es sich irgendwo zwischen frühen HELLOWEEN, noch früheren VIRGIN STEELE und erneut MANOWAR bequem.

Wo die Klingonen schön wohnen

Natürlich ist „Blood Empire“ mit vier Songs ein ziemlich kurzes und musikalisch sicherlich auch kein besonders außergewöhnliches Vergnügen. Die rohe und teils etwas kauzige aber dennoch eingängige Darbietung von SKELATOR sorgt in Verbindung mit der zumindest nicht alltäglichen Thematik allerdings für sehr unterhaltsame 20 Minuten und man hätte sich das Ganze auch gut als komplettes Konzept-Album vorstellen können. Traditionsbewusste Metalheads sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren und ihrer Kutte vielleicht ein SKELATOR-Patch hinzufügen.

16.09.2022

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