Soundstorm - Twilight Opera

Review

Dass SOUND STORM ihren Ursprung in Italien haben, können sie nicht verleugnen. Die Art von epischem Bombast macht vor allen Dingen im großen Stiefel gerne die Runde. Okay, die neoklassischen Einsprenksel hätte ich eher nach good old Skandinavia gesteckt. Aber im Großen und Ganzen spricht die Mucke schon die Anhänger von Bands wie RHAPSODY & Co. an. Zugutehalten muss man SOUND STORM, dass sie auf ihrem Debut „Twilight Opera“ meist etwas differenzierter vorgehen. Sie bauen die Stücke auf unterschiedlichen Intensitäten auf, wechseln beispielsweise bei „Bound To Hell“ aus wuchtigem Power-Metal-Rhythmus plötzlich in eine getragene, emotionale Phase.

Was weiterhin nicht jede Symphonic-Power-Metal-Band vorzuweisen hat, sind keltische Klänge in den Stücken. Es ist zwar schade, dass diese nicht von einer echten Violine eingebracht werden, sondern der Konserve entspringen, aber eine paar Akzente können die Turiner damit schon setzen. Bei „Always Be The Same“ und „Love At Sundown“ wird dieser keltisch-folkige Touch ganz gut erzeugt. Die besten Stücke des Albums sind das symphonisch-epische „Sailing Star“ und das sehr vielschichtige „Me And Myself“. Auch das düster-wuchtige „Torquemada“ hat seine Reize. Lediglich die abschließende Schnulze „Queens Of The Ice“ ist ein kleiner Fehlgriff.

Die kompositorische Seite ist in Ordnung. Das Songwriting ist für das Genre wirklich abwechslungsreich und gut durchdacht. Leichte Mängel gibt es im technischen Bereich. Bei manchen Soli entspringt der Leadgitarre so eine Art quietschendes Singen, was mich persönlich etwas stört. Auch gibt es Momente, bei denen das Keyboard arg billig und kitschig klingt, wie bei „The Nightmare“. Hier macht es schon ein wenig die Atmosphäre kaputt, die allgemein ein bisschen dunkler und unheimlicher anmuten soll. Noch ein kleiner Knackpunkt bei den Italos ist der Gesang, dem es manchmal etwas an Ausdruckskraft fehlt. Außerdem sind die ein oder andere der Falsett-Attacken nur etwas für Liebhaber dieser Tonlage.

Eine schlechte Figur geben SOUND STORM auf „Twilight Opera“ aber insgesamt nicht ab. Mit dem gelegentlichen keltischen Touch heben sie sich sogar etwas von der Masse ab. Bis zur Spitze ist es aber noch weit. Es muss an ein paar kleineren Mängeln bei der Technik gearbeitet werden, und Filippo Arancios Gesang bedarf auch noch einer Reihe Verbesserungen. Die Art des Songwritings sollten sie dagegen beibehalten, da es trotz des reichlichen Bombasts unerwartet vielseitig ist. Anhänger des symphonischen Power Metal sollten „Twilight Opera“ ruhig antesten.

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12.09.2009

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