Steorrah - II: Thin White Paint

Review

Hey du! Ja, genau du! Bist du auch so angewidert von der Entwicklung OPETHs? Verspürst du beim Anhören von „Damnation“, „Heritage“ oder „Pale Communion“ auch den Wunsch, dem blöden Åkerfeldt in den Hintern zu treten, damit er endlich wieder Death Metal schreibt und vor allem mal wieder ordentlich growlt? Falls du dich tatsächlich angesprochen fühlst, hätte ich mit STEORRAHs Zweitling „II: Thin White Paint“ vielleicht das passende Surrogat zur Befriedigung deiner OPETH-Nostalgie.

Dieser Einstieg ist natürlich etwas überspitzt formuliert (und zwar nicht nur, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie man OPETHs Entwicklung nicht großartig finden kann…) – aber nicht nur das: Er wird STEORRAH auch nicht wirklich gerecht. Der Dreier aus NRW, der mir persönlich in erster Linie durch seine Konzerte in Bielefeld ein Begriff ist, kann den Einfluss der ersten OPETH-Alben sicherlich nicht verleugnen – und es gibt nun wirklich eine Menge weitaus schlechterer Referenzen -, hat aber innerhalb des progressive(re)n Death Metals durchaus eine eigene Nische gefunden. STEORRAH als Copycat zu bezeichnen, wäre also ziemlich daneben.

Die grobe Richtung ist dabei klar – entscheidend ist jedoch, dass es STEORRAH gelingt, ihre grundsätzliche musikalische Ausrichtung mit allerlei interessanten Elementen zu verfeinern. Da wären zum Beispiel die schwarzmetallisch angehauchten Leads in „Tea Leaves For Eosphoros“, das toll als Orgelpunkt eingesetzte Gitarrenmotiv in „Runt Of The Litter“, das akustische „I Think I Saw The Black Dog“… Da wären die zielsicher eingesetzten ruhigen Momente zum Durchschnaufen, die als Kontrast zu den treibenden, von Doublebass unterlegten Passagen dienen und auf diese Weise eine spannende Dynamik erzeugen. Da wären die harmonischen Auflösungen, die STEORRAH fernab der im Metal gängigen Strukturen suchen – und finden.

So präsentieren sich STEORRAH auf „II: Thin White Paint“ insgesamt variabel und dynamisch; als Künstler mit einer Vision; als souverän agierende Einheit, die ganz genau weiß, was sie tut. Vollständig in Eigenregie und durch Crowdfunding entstanden, sind die zehn Stücke in einen druckvollen, warmen Klang gegossen, der sich vor hochrangigen Produktionen nicht zu verstecken braucht. Daumen hoch.

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10.05.2015

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