Steorrah - Eroticism In Murder

Review

Als progressiven Metal mit Jazz-Versatzstücken beschreiben STEORRAH ihre Musik im Anschreiben. Das ist sicher nicht alltäglich und Grund genug, sich näher mit der Platte zu beschäftigen. Entsprechend erwartungsfroh fieberte ich der wöchtenlichen metal.de-Post entgegen.

Eines möchte ich sofort vorausschicken: Ich wurde nicht enttäuscht! Die Jungs verstehen ihr Handwerk blendend und bewegen sich bereits mit ihrem Erstling “Eroticism In Murder“ auf ganz hohem Niveau. Das ist bei näherer Betrachtung auch nicht allzu verwunderlich, denn obwohl es sich um den ersten Output des Quartetts handelt, sind alle Bandmitglieder erfahrene Musiker. So ist Bassist Till Ottinger auch bei der Dark Metal-Formation AGATHODAIMON für die tiefen Frequenzen zuständig und Drummer Christian Schmidt sitzt bei den Power Metallern INFINITE HORIZON sowie der Death Metal-Combo DECISION TO HATE hinter den Kesseln.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kapellen, die sich selbst in progressiven Sphären wähnen, sind tatsächlich zahlreiche vertrackte Rhythmen und Harmonien sowie Tempowechsel vernehmbar. Auch die angesprochenen Jazzeinflüsse sind definitiv vorhanden und wirken sich keinesfalls störend auf den Fluss der elf Songs aus, sondern verleihen STEORRAH ein einzigartiges, unverwechselbares Klangbild.

Durch die Melancholie, die den Kompositionen innewohnt, und die Stimme von Sänger Andreas März erinnert die Musik entfernt an OPETH. Allerdings gehen die Südwestfalen rifftechnisch schleppender, grooviger und doomiger zu Werke als die Schweden. Immer wieder wird die Struktur des Albums durch cleane Gitarren und Gesangslinien sowie melodiöse Zwischenparts aufgebrochen und bereichert (“Elaine´s Song“). Ein besonderes Schmankerl ist das instrumentale Stück “Renaissance“, in dem Schlagzeuger Christian Schmidt ans Klavier wechselt und dort seine Fähigkeiten unter Beweis stellt. Meine persönlichen Favoriten sind aber “An Enigma In Semiotics“ und das großartige “Whitsun, Bloody Whitsun“, in dessen Mittelparts die Latin- und Jazzwurzeln von Gitarrist Nicolao dos Santos besonders zur Geltung kommen.

Einen Wermutstropfen stellt leider die etwas zu dünn geratene Produktion des Albums dar. Das gilt insbesondere für die Gitarrenfraktion. Zwar sind alle Instrumente gut differenzierbar und matschen nicht, aber der Druck bleibt auf der Strecke. Dennoch legen STEORRAH ein absolut viel versprechendes Debüt vor. Bei konsequenter Weiterentwicklung wird von dieser Truppe sicherlich noch einiges zu erwarten sein.

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01.12.2010

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