Manche Bands kommen anscheinend auch bei ihren Alben erst mit zunehmender Dauer in Fahrt. Den Eindruck habe ich bei „Uncharted Souls“ von STONE LAKE. Die Schweden gehen bei den ersten drei Tracks ziemlich uninspiriert zu Werke. Erst ab Song vier mehren sich die Eindrücke, an die es sich später wieder zu erinnern lohnt.
Den ersten Glanzpunkt setzt Stück fünf, die gefühlvolle Ballade „Glory Days“. Beim nächsten Song „Don´t Leave Me Behind“ setzt das Quartett auf einen Mix zwischen melodischen Phasen und druckvollen Passagen mit aggressiv geshouteten Vocals. Auch dies bringt willkommene Abwechslung. Es folgen wieder zwei 08/15-Melodic-Metal-Songs, bevor „Eyes Of The World“ mit einer starken Hookline überzeugen kann. Etwas poppig, aber mit gutem Refrain kommt „White Flame“.
Aus ziemlich viel Einheitsbrei ragen dann die beiden Bonus-Tracks deutlich heraus. Bei der Powerballade „Saint Or Evil“ passt einfach alles: der Aufbau, das Songwriting, der emotionale Gesang und die Instrumentalleistung.
„Wonderland“ ist etwas progressiv angehaucht und hat einen genialen Höhepunkt und starkes Riffing.
Ich Frage mich, warum STONE LAKE erst bei den Bonus-Tracks zur Bestform auflaufen. Hier beweisen die Schweden, dass sie es musikalisch durchaus draufhaben. Wäre das gesamte Album in dieser Qualität, hätten wir mit „Uncharted Souls“ ein Melodic Metal-Highlight. Doch so schafft das Album gerade mal knapp den Sprung übers Mittelmaß.
Ich denke, das nächste mal etwas mehr Energie und Feeling ins Songwriting investieren und dann klappt es auch mit einer noch besseren Bewertung.
Steve, Steve… Eine ganz schreckliche CD, welche mir überflüssigerweise in alter Gewohnheit zuging und nach einmaligem Weghören bereits den Firmenschredder passiert hat. Tipp: man kann aus dem Granulat wunderbar Kunstflöckchen für Schneekugeln herstellen, das Ganze als Streusalz einsetzen oder zur Verzierung der Sommerjeans als Strass-Ersatz verwenden.