Sturm Und Drang - Rock 'N Roll Children

Review

Bereits seit Mitte November überall in Finnland und online-weit auch über iTunes erhältlich, wird STURM UND DRANGs neuester Streich „Rock ‚N Roll Children“ in deutschen Landen allerdings erst im Januar 2009 erwartet. So lange wollte ich jedoch nicht mehr warten, und habe mir das Album schon vorab aus Finnland importieren lassen. Trotz unverschämt hohen Versandkosten – soviel bereits vorab -, hat sich die Investition durchaus gelohnt.

Wirklich große Unterschiede zum Debüt „Learning To Rock“, auf dem die fünf Jungs einen ordentlichen Kniefall vor Bands wie KISS, AC/DC und JUDAS PRIEST hinlegen, sucht man auf „Rock ‚N Roll Children“ vergebens, doch wie bereits die für Deutschland angekündigte Vorab-Single „Break Away“ beweist, gehen die Finnen zielgerichtet und selbstbewusst ihren Weg und huldigen auch weiterhin ihren Idolen der Achtziger mit eingängigen Riffs, rasanten Gitarrensoli und einer professionellen Produktion, die sich sehen, oder besser gesagt hören lassen kann.

Zwar finden sich mit „A Million Nights“, das zunächst atmosphärisch dicht mit Wolfsgeheul beginnt, und mit „Heaven (Is Not Here)“ zwei unterirdisch-üble Balladen, die sich irgendwo auf CINDERELLA- und BON-JOVI-Kitsch-Niveau zu einem Stelldichein treffen, doch mit dem soliden Opener „Last Of The Heroes“, dem stark an STRATOVARIUS erinnernden „The River Runs Dry“ und „These Chains“ sind auch ein paar starke Melodic-Rock- bzw. Metal-Nummern vorhanden, die wirklich Spass machen.

Das Highlight des Albums ist jedoch ohne Zweifel in der Metal-Hymne „Sinner“ zu finden. Jeder, der sich noch gut an die Anfänge der Achtziger erinnern kann und in Spandex-Hose und mit Fönfrisur auf jedem Heavy-Metal-Konzert anzutreffen war, wird hier auf Anhieb einfach mitgrölen und die Luftgitarre auspacken müssen, denn der Song hat’s in sich. Das hätte ich den Knirpsen wirklich nicht zugetraut. Hut ab! Auch „Alive“ entwickelt im Chorus fantastische Mitgrölqualitäten und überzeugt darüberhinaus einmal mehr mit fantastischen Heavy-Metal-Gitarren.

Insgesamt klingt „Rock ‚N Roll Children“ somit nicht nur reifer als „Learning To Rock“, sondern auch viel eigenständiger und frischer, wobei die Band selbstredend viele der bekannten Elemente nutzt, um ihren Sound zu entwickeln. Auch André Linmans Gesang klingt weiterhin – zumindest stellenweise – sehr kindlich, aber als nervend empfinde ich das im Gesamtmix ganz und gar nicht. Die Instrumentalfraktion weiß jedenfalls durch die Bank zu überzeugen, auch das Keyboard wird sparsam verwendet, weshalb ich jedem designierten Heavy-Metal- bzw. Power-Metal-Fan ans Herz legen möchte, diesem Album eine Chance zu geben.

„Learning To Rock“ hat sich offensichtlich ausgezahlt, doch ALICE COOPERs „School’s Out“ sollten sich STURM UND DRANG noch nicht verinnerlichen, auch wenn sich die „Rock ‚N Roll Children“ vor bereits etablierten Bands ganz und gar nicht nicht (mehr) verstecken müssen.

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22.11.2008

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