Syn:drom - With Flesh Unbound

Review

Auch wenn die Burschen von SYN:DROM in ihrer Heimat mehr als nur eine Band gehabt hätten, an der sich orientieren hätten können, erinnert mich der granitharte, ungemein präzise dargebotene Death Metal, den uns dieses Quintett aus Sundsvall zu offerieren hat, an keinen einzigen aller möglichen Kandidaten aus ihrer Heimat.

Dieser momentan noch unbekannte Fünfer – von dem sich bis dato wohl lediglich Gitarrist Roger Bergsten, durch sein früheres Mitwirken bei DIABOLICAL und eventuell noch Sänger Jonny Pettersson, durch sein Solo-Projekt HUMAN HARVEST und sein zusätzliches Betätigungsfeld CAVEVOMIT, einen Namen machen konnten, kredenzt uns ein in Summe überaus anspruchsvolles, effektives Death Metal-Brett, das nicht nur durch spieltechnische Brillanz, sondern obendrein auch mit ansprechender atmosphärischer Dichte zu gefallen weiß.

Vollkommen eigenständig ist die Chose aber dennoch nicht ausgefallen, auch wenn es SYN:DROM gewieft vermieden haben zu viele direkte Anleihen zu integrieren, sondern diese kunterbunt (auch wenn sie mitunter in dunkelstem Schwarz erklingen) zu verquicken. Nicht zu verleugnen sind für mich vorwiegend einige Vorbilder aus Polen, die zum atmosphärisch in Szene gesetzten, brutalen Metal der Burschen Pate gestanden haben, aber auch die alte Garde der Florida-Death Metal-Szene scheint immens einflussreich für die Burschen gewesen zu sein.

Wer also seinen Todesmörtel gerne mit vorwiegend pechschwarzen Ecken und Kanten und dezenter MORBID ANGEL-Schlagseite serviert bekommt ist hier definitiv an der richtigen Adresse, ebenso aber auch der Metaller, der sich an aktuellen Machwerken aus dem Hause BEHEMOTH ergötzen kann. Darüber hinaus sollte auch der Freund von verschnörkelten Todesmörtel-Geschossen von DECAPITATED oder ähnlichen Brachial-Truppen hier glücklich werden. Stellenweise wird es sogar dermaßen frickelig, dass einem auch noch NILE in den Sinne kommen, doch SYN:DROM verstehen es auch dabei ganz gut, sich nicht anzubiedern.

Kompositorisch sind diese Schweden schon verdammt weit, um zu den genannten Referenzformationen jedoch wirklich aufschließen zu können, fehlt meiner Meinung nach nur noch das konsequente Ausarbeiten sämtlicher Ideen, denn diesbezüglich muss zum Schluss noch angemerkt werden, dass SYN:DROM in einigen Passagen noch nicht vollkommen schlüssig zu Werke gehen.

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06.04.2010

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