The Project Hate MCMXCIX - The Lustrate Process

Review

Die schwedische Band THE PROJECT HATE MCMXCIX beehrt uns mit „The Lustrate Process“, ihrem mittlerweile siebten Studio-Album. Essentielle Frage: Hat sich etwas verändert? Ehrliche Antwort: Nun ja, kaum.

Fangen wir mal mit den grundlegenden Veränderungen an.
An den Kesseln sitzt seit diesem Jahr Thomas Ohlsson (AXENSTAR), der somit Daniel Moilanen (ENGEL, LORD BELIAL, RUNEMAGICK) ablöst und anstatt Petter S. Freed (2 TON PREDATOR) gibt sich Anders Bertilsson (COLDWORKER) seit 2008 ein fröhliches Stelldichein an der Gitarre. Dazu kommen unter Anderem folgende Gastmusiker:
Martin Van Drunen (HAIL OF BULLETS, PESTILENCE, ASPHYX), Johan Hegg (AMON AMARTH), Christian Älvestam (ex-SCAR SYMMETRY, INCAPACITY, MISERATION) und L-G Petrov (ENTOMBED). Aber genug des Namedroppings.
Hat sich dadurch nun etwas wesentlich an der Musik verändert? Nicht wirklich. Man ist immer noch im experimentellen Death-Metal-Bereich unterwegs und schreibt konstant schwer verdauliche Hundertpfünder. Will sagen: Ellenlange Lieder, die wirklich einige Hördurchgänge benötigen, bis man sich an sie gewöhnt hat.
Industrial-Metal-Teile geben sich dabei mit mal extrem treibendem und mal groovendem Black/Death a la neuere BEHEMOTH die Klinke in die Hand. Und zwischen Tür und Angel hängen immer wieder, wie das Schwert des Damokles, die elektronischen, Drum-&-Bass-mäßigen Teile und die klare Stimme von Sängerin Jonna Enckell, die diese ganze Melange erst recht zu etwas Eigenständigem werden lassen. Also alles beim Alten? Na ja, fast.

Es hat sich dann doch etwas verändert. Die Rede ist von der Abmischung, für die dieses Mal Dan Swanö zuständig war. War „In Hora Mortis Nostrae“ noch sehr klar gehalten, wirkt „The Lustrate Process“ etwas verwaschener, atmosphärischer und zugleich sehr kraft- und druckvoll. Was will man auch Anderes von diesem Altmeister der metallischen Tonkunst erwarten? Fakt ist, dass die Abmischung dem Stil der Band gut zu Gesicht steht und ihre Musik meines Erachtens dadurch besser zur Geltung kommt, als je zuvor. Also alles bestens, die Scheibe hätte auch durchaus mindestens acht Punkte verdient, wenn.. Ja, wenn es da nicht das große Manko gäbe, mit dem sich die Band nach wie vor seit Jahren selbst im Weg steht.

Die Rede ist von den langen Hundertpfündern. Die Lieder sind definitiv zu lang und können ihre Atmosphäre so nicht richtig entfalten. Auf Dauer werden die Lied- und Riffideen ermüdend, etwas weniger wäre dann doch mehr gewesen. Was das angeht bleibt dann leider doch alles beim Alten.
Nichtsdestotrotz zeigen THE PROJECT HATE hier eine gute Leistung. Meines Erachtens ist „The Lustrate Process“ sogar das bisher beste Album des schwedischen Fünfers. Wer weiß, was die Zukunft für diese Band noch bereithält. Man darf gespannt sein.

10.09.2009

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