The Wörst - In The Light Of The Sun

Review

Alles hat ein Ende, nur THE WÖRST hat zwei… wie man auch schön auf der Coverabbildung sehen kann (es wird aber auch gemunkelt, dass hier jemand lediglich eine einzige, geknickte Siedewurst in der Faust hält). Dem Titel „In The Light Of The Sun“ nach zu urteilen wird zudem mit Solarofen gegrillt. Das ist gerade vor dem Hintergrund des medial omipräsenten Schreckgespensts Klimawandel mehr als löblich. Mir war zwar bis dato nicht so ganz bewusst, dass die Fleischerinnung nun auch eine Old-School-Metal-Kapelle zur Öffentlichkeitsarbeit abkommandiert hat, aber eingedenk des letzten Gammelfleischskandals ist es vielleicht durchaus nachvollziehbar, dass man auch im musikalischen Sektor präsent werden will. Gerade jetzt, da die Festivalsaison (an)läuft und dem gemeinen Metalhead die Würstln auf das weißglühende Rost gelegt werden sollen, passt die Metzgercombo bestens ins Bild.

Dabei klingt die Mucke im Naturdarm gar nicht mal so wurstig, wie man zunächst aufgrund des Namens und der Tatsache, dass es sich bei vorliegendem Notenteller um eine Eigenproduktion handelt, annehmen könnte. Der BiFi-Fünfer versteht es durchaus, abwechslungsreiche Lieder und dabei auch überzeugendes Songwriting anzubieten. Vergleichbar mit den heiteren Klangkünstlern der NWOBHM und überhaupt der Achtziger, entpuppt sich die Platte nach einigen Durchläufen sogar als kleines Schmankerl. Zwar klingt das dem Opener folgende „Stalker“ ein wenig sehr bemüht, doch weiß der nachfolgende Titeltrack dafür zu entschädigen und offeriert neben klassischen Metalriffs feine Melodien und einen mehr als eingängigen Refrain. Überhaupt sind Refrains eine der Stärken der Band, die nur hin und wieder das Gaspedal ein wenig mehr durchdrücken müsste. Dafür ist die Produktion aber ganz wunderprächtig ausgefallen, auch wenn der Schlagzeugsound nicht ganz in Ordnung geht. Wo Klampfen und Gesang gar fein inszeniert sind, klingt vornehmlich die Snare eigenwillig hölzern, während die Doppelbasstrommeln hin und wieder wie Mutti klingen, die im Zeitraffer die Kartoffel in die Schüssel schnibbelt.

Doch für die produktionstechnischen Mankos entschädigt der Sänger voll und ganz, der neben der ein oder anderen James-Hetfield-Phrasierung mächtig variantenreich unterwegs ist und ganz klar DEN Pluspunkt überhaupt darstellt. Gerade bei der Ballade „Stampede“ kommt der Mann ungemein gut an. Die Nummer hat sogar Airplay-Potential, so müssten sich DAILY SOAP anhören, wenn sie Metal machen würden.

Die Fleischerinnung braucht sich also gar keine Sorgen zu machen. Wenn THE WÖRST weiterhin derartige Platten abliefern, würden nach deren Genuss sogar Vegetarier das Schweinchen namens Babe verputzen… komplett… ratzeputz!

26.07.2007

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 36777 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare