Thobbe Englund - Hail To The Priest

Review

Thorbjörn „Thobbe“  Englund (u. a. ex-WINTERLONG, ex-STAR QUEEN) dürfte den meisten als ehemaliger Gitarrist von SABATON bekannt sein. Der gute Mann hat aber ebenfalls unter seinem eigenen Namen seit 2006 eine Band am Laufen, die bisher fünf Alben veröffentlichte, die letzten vier jeweils mit einem Abstand von gerade einmal einem Jahr. Und auf das letztjährige „The Draining Of Vergelmer“ folgt nun auch schon wieder „Hail To The Priest“. Aber das neue Album ist anders, ganz anders.

Es leben die Metalgötter JUDAS PRIEST – „Hail To The Priest“!

„Hail To The Priest“ – der Titel ist Programm! THOBBE ENGLUND verneigt sich hier vor seinen ewigen Idolen JUDAS PRIEST und liefert ein Tributalbum ab, um ihnen für den immensen Einfluss auf sich und seine Karriere zu danken. Bereits auf „The Last Stand“ von SABATON zollte Thobbe mit dem Cover „All Guns Blazing“ dem englischen Heavy Metal Flaggschiff Tribut, in seinem Schaffen finden sich musikalisch auch immer wieder mehr oder weniger offensichtliche Einflüssen von JUDAS PRIEST, jetzt folgt die knapp einstündige Vollbedienung an Heldenverehrung. Dabei ist das Album, auch wenn einige Standards wie „Hell Bent For Leather“ natürlich enthalten sind, keine reine Best Of, sondern enthält sogar einige Überraschungen. „Hail To The Priest“ beginnt mit „The Sentinel“, nach vorne treibend, Gesang und Umsetzung sind gut und nahe am dennoch unerreichten Original gehalten. Ähnlich ist es mit „The Ripper“, im Original ein fantastischer Song, die Coverversion gut aber nicht überragend. Die erste Überraschung folgt mit „Reckless“ von „Turbo“, das Stück hatten sicherlich die wenigsten auf dem Zettel, und wurde hier in einer etwas Hard Rockigeren Richtung umgesetzt. Weitere Überraschungen sind die beiden Stücke „Immortal Sin“ und „Into The Pit“, die von FIGHT stammen, der Band die Rob Halford (gemeinsam mit u. a. Schlagzeuger Scott Travis) gründete, nachdem er JUDAS PRIEST verlassen hatte. THOBBE ENGLUND beweist nicht nur hiermit Geschmack, und die akkurate Härte der Stücke macht richtig Spaß! Nahe am Original bewegt sich auch „Desert Plains“. Aber THOBBE ENGLUND kann auch anders. „Between The Hammer And The Anvil“ oder „I’m A Rocker“ bekamen eine ordentliche Portion Schweden Hard Rock verpasst, was den Stücken einen neuen Charme verpasst und sie in die Nähe von TREAT oder SILVER MOUNTAIN rückt – wieder eine Überraschung. Die „Burn In Hell“ Version vom völlig unterbewerteten „Jugulator“-Album mit Tim „Ripper“ Owens (u. a. BEYOND FEAR, CHARRED WALLS OF THE DAMNED, SPIRITS OF FIRE, ex-ICED EARTH, ex-JUDAS PRIEST) ist insbesondere gesanglich reizvoll und sorgt für Gänsehaut. Die wiederrum fehlt leider bei „Blood Red Skies“, das zwar mit seinen heroischen Background-Chören und der cleanen Einleitung punkten kann, hat in Sachen Epik ein klitzekleinwenig was von BATHORY, aber dennoch zu dünn und weniger emotional packend als das Original geraten ist. Ähnlich ist es mit „Before The Dawn“, auch hier fehlt die Gänsehaut.

Priest, Priest, Priest!

Grundsätzlich ist die Umsetzung von „Hail To The Priest“ ganz gut gelungen. THOBBE ENGLUND setzt auf präzise Riffs, virtuose Gitarrensoli und seine kraftvolle, überraschend vielseitige Stimme, die aber weder an Halford zu seinen Glanztagen noch an Owens rankommt. Die Vocals, welche er nicht hinbekommen würde, umschifft er dabei gekonnt. Dass der Sound leider manchmal etwas dünn geraten ist, gerade bei den Soli, stört glücklicherweise nicht allzu viel. „Hail To The Priest“ macht auf jeden Fall viel Spaß – auch wieder auf die alten, unsterblichen Originale!

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25.07.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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