Throat-Cut - End Of The Line

Review

Rostfrei? Also kein schön-scharfer Kohlenstoffstahl? Also zu faul, das Messer vernünftig zu pflegen, oder? Noch nicht mal aus Solingen? Hossa, Leute… damit wollt ihr ne Kehle durchschneiden? Das ist doch bestimmt stumpf! Wie ekelig. Da könnt ihr die auch gleich mit ner Zwickzange durchpitschen… keinen Stil hat die Jugend von heute; immer ist alles zu aufwendig.

Und euer Death-Core ist auch so was von stumpf! Meine Fresse, ist das primitiv. Schnell ein paar alte Old-School-Riffs à la MASSACRE und REPULSION aus der Mottenkiste gekramt, Hardcore-Grooves dazu und auf die Lauscher, fertig, los! Und der Core-Frontkämpfer? Flugs eine Mike-Muir-Gedächtnis-Bandana um den beidseitig verlängerten Scheitel gewickelt und ab ans Mikro. Interessanterweise klingt das dann auch an wie ne Mischung aus bärbeißigem HC-Shouter und Kyle Symons. Auch wenn es dann in die Gurgelabteilung geht, bleibt der Mann beinahe verständlich. Überhaupt hört man sich hin und wieder auch wie eine schwer gebremste Version von HATEPLOW an.
Wie gesagt, alles sehr primitiv… aber saugut! So wertvoll wie ein kleines Steak ist nämlich die Tatsache, dass man den Kehlenschnitt-Core nicht mit Blick gen Skandinavien aufgezogen hat und somit dem Stempel Metalcore bestens zu entgehen weiß. Hier treffen tatsächlich amerikanischer Alttodesblei und traditionell ausgerichteter Hardcore aufeinander und gehen eine nicht unattraktive Mischehe ein.

Kein Break zuviel, keine Soloeskapaden – ein bereinigter Sound, der aber durchaus zu überzeugen weiß. Dies liegt vor allem an den (zugegeben schon mal gehörten) Killerriffs, den an den goldrichtigen Stellen eingesetzten Grooves und dem Gespür der Band, wuchtige und geradlinige Songs auf Platte pressen zu können. Vor allem Frontbollwerk Giese passt zu dieser Art Mucke wie ein Schwinger in die Magengegend. Zwar geht die Wucht aufgrund der nicht ganz optimalen Produktion ein klein wenig verloren, doch haut „End Of The Line“ bestens ins Tartar (Tartar ist feiner als Mett und hängt zumindest mir nicht immer so in den Zähnen, deswegen! Bei dem Weg: Hungrig Reviews zu schreiben scheint einen direkten Einfluss auf deren Gestaltung zu nehmen).

Bitte einen Longplayer auf diesem Niveau und mit einer transparenteren, noch wuchtigeren Produktion und THROAT-CUT husten das Gros aller ähnlich gelagerten Core-Bands mühelos von der Bühne. Aber bitte, bitte: Kauft euch ein gescheites Messer!

19.10.2007

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