Toxigen - Sturm der Zeit (EP)

Review

Review von Jana Daro

Gleich zu Beginn ein großes Lob für das erneut sehr beeindruckende und gut gelungene Cover von „Sturm der Zeit“. Zugegeben wirkt dies um einiges düsterer, als das des vorherigen TOXIGEN-Albums „Lebenszeichen“, und so ist man eventuell etwas überrascht, wenn sich beim Reinhören herausstellt, dass die vier Franken musikalisch noch etwas kuscheliger geworden zu sein scheinen. Der Sound behält seine eindeutig rockige Note und auch lässt es zeitweise an vielfältig guten Punkeinflüssen nicht fehlen, trotzdem wirkt die EP teilweise sogar recht poppig und ist weit davon entfernt, metallisch zu klingen.

TOXIGEN gebührt großer Respekt

Dennoch gebührt TOXIGEN großer Respekt, so zeigt sich das Quartett eigensinnig darin, ihren eigenen Stil zu finden und wandlungsfähig zu sein. Zwischen harten und zarten Klängen, neben geballter Energie und zeitweise auch aggressiven Textzeilen beweisen sie sehr viel Mut, ihre gesellschaftskritischen Themen in Melodien zu verpacken, die noch lange nachklingen und die man hibbelig, munter ohne Wehmut gerne mitsingt. Ohrwürmer sind jedenfalls garantiert und zwischendurch fühlt man sich sogar ein bisschen an Bands wie DIE ÄRZTE oder WIZO erinnert.

Inhaltlich gesehen geht es, neben einer durchklingenden Gesellschaftskritik, auch immer wieder darum, nicht aufzugeben, sondern weiterzumachen, ohne sich von der laufenden Zeit einschüchtern zu lassen. Denn diese läuft ohnehin, ganz ohne unseren Einfluss, weiter voran. Obendrein schmettert der Frontmann in “Der ich bin“ aus voller Kehle, dass die weltlichen Ansprüche ihn nicht dazu veranlassen werden, sich selbst zu ändern, sondern dass er genauso bleiben wird, wie er ist, ganz ohne Zwang und vorgesetzten Erwartungen. Aber auch zärtlichere Themen, wie eine unvergessene Liebe in “Bis zu diesem Tag“ oder eine zu Ende gehende Freundschaft, fehlen der „Sturm der Zeit“-EP nicht und es klingt stimmlich richtig gut, wenn Reu mit leicht rauchiger Stimme von diesen Dingen singt und sich an anderer Stelle über junge, verstaubte Herzen aufregt.

Bitte nicht aufhören!

Der letzte Song handelt davon, dass es Zeit ist, zu gehen, und ich hoffe, die Jungs meinen es nicht wirklich ernst damit, sondern werden uns auch zukünftig mit Musik, die zum Nachdenken anregt, erfreuen, ohne dass man sein Herz auf den nächsten Zaunpfahl aufspießen muss. Ein bisschen punkiger und rotziger darf es dennoch gerne werden, denn das würde den Texten um einiges an Nachdruck verleihen. Zu hoffen ist, dass TOXIGEN weitermachen und vielleicht gibt es dann ja auch mal wieder ein neues Album, statt “nur“ einer EP.

TOXIGEN - Bandpromo 2016 - made by Patrick Christ

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19.11.2016

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