Traumatic Voyage - Cogito Ergo Sum

Und so begab es sich, dass im Jahre 1998 Astorian, der einzige Kopf hinter dem psychedelischen Black/Death Metal Projekt TRAUMATIC VOYAGE in einem erbarmungslosen Egotrip namens “Cogito Ergo Sum“ gegen die Menschheit hetzte und sich allen überlegen vorkam. Doch das Dokument des Größenwahns, das Album “Cogito Ergo Sum“ verstaubte erst einmal 10 Jahre lang, bevor es veröffentlicht wurde. Jetzt, im Jahre 2008 erblickt es das Licht der Welt. Über Sinn und Unsinn lässt sich streiten, ebenso wie über das Konzept und die pseudointellektuellen Ansätze der Texte.

Die Aufnahmetechnik stammt definitiv aus einem anderen Jahrhundert, das omnipräsente Rauschen zerstört die Ohren der Konsumenten (wir Menschen sind sowieso alle Maden) zuverlässig, obwohl man dahinter teilweise auch gar nicht mal so schlechte Riffs heraushören kann. Der Drumcomputer werkelt auf Hochtouren, manchmal sogar ganz offensichtlich im Techno-Bereich – zusammen mit Keyboardkleister, indifferentem Gitarrengefuhrwerke, Sprachsamples (warum nimmt er Stimmen von Menschen auf, wenn er sie so hasst?) und dem Rauschen stellt das eine absolute Reizüberforderung dar, vor allem, da das Album mit 77 Minuten gar nicht mal so kurz ist. Aber vielleicht bin ich einfach nur eine der Maden und mit dem großen Geist, der da am Schaffen ist, überfordert.

Eins erreicht das Album aber allemal: es macht (mich zumindest) depressiv. Die atmosphärischsten Parts sind auf den letzten zwei Songs versteckt, wer so lange durchhält ist eine ganz harte Made. Lieber Astorian, hasse mich (tust du eh schon), aber ich finde DARKSPACE mehr als doppelt so atmosphärisch, ENSLAVED mehr als doppelt so musikalisch und die Texte von ESOTERIC mehr als doppelt so anspruchsvoll.
Leider alles Menschenmusik…