Tuesday The Sky - Indoor Enthusiast

Jim Matheos, bekannt als kreativer Kopf hinter FATES WARNING, präsentiert mit seinem Ambient-/Post-Rock-Projekt TUESDAY THE SKY inzwischen das dritte Werk. „Indoor Enthusiast“ erscheint am 24. Oktober 2025 und knüpft an die Linie seiner Vorgänger an: rein instrumental, getragen von Gitarrenflächen, Effekten und einer spürbaren Affinität zu minimalistischer Atmosphäre.

TUESDAY THE SKY macht keine großen Gesten

Wer Matheos kennt, weiß, dass er nicht auf große Gesten oder technische Machtdemonstrationen setzt. Stattdessen lässt er Klangräume wirken, gibt der Musik Zeit zu atmen und entwirft Stimmungen, die eher begleiten als fordern. Die elf Kompositionen bleiben diesem Ansatz treu. Viel Hall, modulierte Cleansounds, sphärische Layers – alles wirkt durchdacht, aber nie verkopft. Besonders dort, wo Schlagzeuger Dennis Leeflang (u.a. LITA FORD, BUMBLEFOOT) einsetzt, entstehen spannende Impulse. Stücke wie „Bend Toward Light“ oder „The Nearest Exit May Be Behind You“ gewinnen durch das reduzierte, aber treibende Drumming an Bodenhaftung, ohne dass die fragile Gesamtästhetik leidet.

„Indoor Enthusiast“ schwebt

Dennoch bleibt die Dynamik stets kontrolliert. Matheos verzichtet auf große Ausbrüche und hält lieber den Schwebezustand. Das funktioniert besonders in ruhigen Momenten wie „Closure“ oder dem sanft fließenden „Between Wind and Water“. Manches wirkt jedoch vertraut. Wer „Drift“ oder „The Blurred Horizon“ kennt, findet sich sofort zurecht. Die Handschrift bleibt unverkennbar. Matheos komponiert keine Hits – das erwartet hier auch niemand –, doch ein paar markantere Ideen hätten dem Ganzen gutgetan.

Am melancholischem Puls der Zeit

Trotzdem überzeugt „Indoor Enthusiast“ als geschlossenes Klangbild. Die Produktion klingt transparent, warm und luftig – frei von Soundmatsch oder Effekt-Overkill. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt: nicht mit Spannung oder Dramatik, sondern mit Tiefe, Schlichtheit und einem subtilen melancholischen Puls, der das Werk durchzieht.