Under The Pledge Of Secrecy - Black Hole Mass Evolution

Review

Es gibt diese Festival-Momente, die sich Jahr für Jahr wiederholen. Du läufst vom Zeltplatz zum Hauptgelände, um dir den Döner deines Vertrauens einzuverleiben und nachdem du diesen Zwanzig-Minuten-Weg nun schon gemeistert hast, darfst du ja sicher auch mal einen Lauscher Richtung Hauptbühne riskieren. Da spielen dann gerade so unterbewertete Baller-und-Keif-Gruppen, die den Genregrößen oft in nichts nachstehen, doch das wahre Feeling ihre Mucke bei angenehmen 37°C im Schatten gar nicht wirklich vermitteln können. Denn viel zu oft werden diese Bands einfach gar nicht wahrgenommen, geschweige denn angehört. Obwohl Speisen und Temperaturen dem oben geschilderten Standart-Szenario nicht wirklich entsprechen, erging es so oder so ähnlich auch UNDER THE PLEDGE OF SECRECY und meiner Wenigkeit beim Euroblast 2014.

Schade drum, denn das hochgradig technische, wenngleich für meinen Geschmack etwas zu glatt produzierte Gefrickel und Geballer konnte seine Wirkung auf den Brettern der Essigfabrik Köln laut Kollege Kostudis wohl recht gut entfalten – wenn auch vor verhältnismäßig wenig Zuschauern. Woran es UNDER THE PLEDGE OF SECRECY auf „Black Hole Mass Evolution“ aber ganz sicher nicht mangelt, ist das nötige Quäntchen Wumms. Unter von Tapping & grindigem Gesang gepachteten mittleren bis höheren Frequenzen glaube ich stellenweise wirklich die verlorenen Bässe aus NILEs „At The Gates Of Sethu“ auszumachen. Und das bei ’ner Eigenproduktion. Hui. Das kann man schon so machen. Zwischen gnadenlos vorwärtstreibenden Riffs verstecken sich dann aber auch mal atypisch verkopfte Rhythmen („Smith Island“), instrumentale Bass-Melodien („Breakeaven“) und manch andere kurzweilige Spielereien. Drum kommt es fast schon als Wermutstropfen daher, dass die Aachener voll auf „In der Kürze liegt die Würze“ setzen. Ich hätte mancher Idee ein paar entfaltende Wiederholungen mehr gewünscht. Naja, wenigstens bleiben uns so peinliche Lückenfüller-Breakdowns mancher Genre-Kollegen erspart.

Und dann, kurz bevor man der Scheibe schon ein wohlgesinntes „gute, überdurchschnittliche Kost mit hoher Spielfertigkeit“ attestieren möchte, kommt der abschließende Achtminüter „First Light“ um die Ecke und pusht das Ding gleich noch mal um eine Punktzahl in die Höhe: Zunehmender Sludge-Charakter, atmosphärisch-dramaturgisches Melodiepotenzial und – wie ich schwerstens hoffe – der Ausblick auf große zukünftige Taten. Dann hat sich das mit der „lediglich lückenhaft anwesende[n] Menge“ auch hoffentlich bald erledigt.

30.11.2014

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