V1 - Armageddon: End Of The Beginning
Philipp Gravenhorst
Im Laufe der Zeit trifft man als Musikliebhaber auf verschiedene, billige Formen der Album-Promotion. Eine bei Plattenfirmen beliebte, von mir jedoch gehasste Methode ist, unbedingt zu erzählen, in welchen Bands einzelne Musiker früher waren. Meistens ist dieses Argument nur eine Blendgranate, da diese Musiker am Songwriting oft nur sporadisch beteiligt waren. Bei V1 waren die Mitglieder jedoch gar nicht an der großen Gruppe beteiligt. Dennis Willcock und Terry Wapram sind bereits Jahre vor dem Erscheinen von ‚Iron Maiden‘ aus der Band ausgestiegen. Entsprechend gering waren also die Erwartungen an „Armageddon: End Of The Beginning“.
Viel Luft nach oben
Diese bestätigten sich, als der Gesang von Willcock einsetzt, der wie ein lallender Biff Byford klingt. Und auch das andere ehemalige IRON MAIDEN-Mitglied Terry Wapram fällt eher durch rotzlangweilige Gitarrensoli auf, die ihren Höhepunkt in der Selbstbeweihräucherung ‚Lights‘ finden. Stilistisch kriegt man klassischen, britischen Hard Rock aus den Siebziger Jahren geboten, der sich noch am ehesten mit der Di’Anno-Phase vergleichen lässt, wenn wir die Brücke zu IRON MAIDEN schlagen wollen. Ziemlich zäh kommen die Songs daher, die aus Hau-Ruck-Refrains, ausgelutschten Riffs und generell vielen langatmigen Passagen bestehen. Von den dümmlichen Texten ganz zu schweigen. Das Einzige, was man der Gruppe aber zugute halten muss, ist dass man ihnen die street credibility abnimmt.
V1 mit Kaltstart
Mit „Armageddon: End Of The Beginning“ haben V1 ein ziemlich dürftiges Werk abgeliefert. Das liegt zum Einen daran, dass der Zahn der Zeit an den musikalischen Fähigkeiten des Quartetts genagt hat, allerdings auch, dass die Band nur mittelmäßigen Hard Rock zustande bringen. Somit haben wir also einen weiteren Fall, in dem man die Vergangenheit einiger Bandmitglieder dafür benutzt hat, um ein schlechtes Album zu bewerben. Hier greifen wahrscheinlich nur die ganz beinharten MAIDEN-Sammler zu.
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