Valosta Varjoon - Boarisch Grattlig

Review

In welche Richtung das bayrische Duo VALOSTA VARJOON dieser Tage schreitet, wird auch mit deren drittem Album „Boarisch Grattlig“ noch nicht so ganz klar. Schon auf den beiden Vorgängern „Oberpfälzer Wald“ und „Das Flammenmeer“ fanden sich, neben den charakteristischen Themen aus dem Black Metal, auch die Stücke wie „Gspusi“ oder „Kneipenterror“, die eher an deutschen Streetrock erinnern mögen. Mit ihrem aktuellen Album wird der Anteil dieser Stücke größer und nach eigener Aussage auch die Ausrichtung rockiger. Damit entfernt sich das Projekt aus Neumarkt an der Oberpfalz diesmal zielgerichteter vom Black Metal, was der Platte allerdings vor allem eines bringt: Ziellosigkeit.

Sex, Drugs and Ziellosigkeit

Musikalisch geht also Songwriter und Multiinstrumentalist V.V. straighter vor. Die Übergänge der einzelnen Riffs können durchaus teilweise dem Schwarzmetall mit thrashigem Einschlag zugeordnet werden, häufig blitzt dann auch ein rotziger Punk-Anstrich durch. Von einer klassischen Nicht-Ästhetik entsprechender manchmal gar manisch agierender Bands wie HORNA oder spätere IMPALED NAZARENE sind VALOSTA VARJOON allerdings meilenweit entfernt. Bei Songs wie „Beervaria“, „Die Nacht der Lust“ oder auch dem Titeltrack, der soviel wie bayrisch asozial bedeutet, geht es mehr oder weniger um Sex, Drugs and Rock’n’Roll, wobei die musikalische Umsetzung reichlich blass wirkt.

Stücke mit derart simplem Anspruch, auch hinsichtlich der musikalischen Arrangements, werden größtenteils über mindestens jeweils sechs Minuten lang durchgenudelt, ohne dass sich Atmosphäre oder Feeling einstellen. Soli wie in dem bereits genannten „Die Nacht der Lust“ klingen uninspiriert und teilweise recht unbeholfen. Dadurch fällt es enorm schwer, „Boarisch Grattlig“ die Stange zu halten, einfach weil die Songs nicht wirklich etwas Erwähnenswertes zu bieten haben. Da helfen auch solides, aber eintöniges Gekeife und eine ordentliche Produktion nicht wirklich weiter.

Generisch uninspiriert

Leider ist „Boarisch Grattlig“ nicht unbedingt die angepriesene Sommerplatte für den Black-Metal-Bereich, sondern dazu unterm Strich viel zu lieblos generisch und langweilt in der Folge viel zu schnell in jedweder Hinsicht. Für Bier und Grill empfiehlt es sich dann wohl doch eher bei MOTÖRHEAD und Konsorten zu bleiben.

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17.06.2023

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2 Kommentare zu Valosta Varjoon - Boarisch Grattlig

  1. ultra.silvam sagt:

    Na es gibt sie anscheinend immer noch, die belanglosen Über-Truen Black Metal Bands aus den Gegenden wo sich der Stammbaum im Kreis dreht, was man dann selbstredend „Brauchtum“ nennt.

    2/10
  2. metal-maniac sagt:

    Na bei solch pauschalisierenden Aussagen fragt man sich schon wessen Stammbaum denn nun ein Kreis ist… Aber ja, hier wird wieder mal versucht, mit viel True-BM-Image das eigene Unvermögen zu kaschieren. Komplett belanglos…